Bedingungen, die das pharmakokinetische Profil von Amlodipin beeinflussen

Zusammenfassung

Wegen seines ungewöhnlichen pharmakokinetischen Profils (langsam einsetzende und lange anhaltende Wirkung, hohe Bioverfügbarkeit und langsame Clearance) (siebtes Kapitel) und seiner Vasoselektivität (achtes Kapitel) dürfte Amlodipin ein für die Langzeittherapie von Patienten mit Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Störungen besonders geeigneter Calciumantagonist sein. Man sollte sich daher überlegen, ob Bedingungen, die in diesem Krankengut auftreten können, das pharmakokinetische Profil dieser Substanz beeinflussen. So ist zum Beispiel zu prüfen, ob das pharmakokinetische Profil und die klinische Wirksamkeit von Amlodipin durch fortgeschrittenes Alter, eingeschränkte Nierenfunktion, Lebererkrankungen oder durch die gleichzeitige Verabreichung anderer Arzneimittel verändert werden können. Solche Arzneikombinationen betreffen nicht nur die gleichzeitige Verwendung von Beta-Blockern oder Digoxin, sondern auch die Verabreichung von Amlodipin als Zusatztherapie, wenn sich pathologische Zustände durch eine bereits bestehende Arzneibehandlung nicht beherrschen lassen, wenn zum Beispiel der Blutdruck mit einem ACE-Hemmer wie Enalapril nicht richtig eingestellt werden kann. In solchen Fällen erwies sich die gleichzeitige Verabreichung von Enalapril und Amlodipin als wirksam und gut verträglich (Jensen et al. 1990).

„Tatsachen kommen nicht dadurch zum Verschwinden, daß man sie einfach ignoriert.“

Aldous Huxley in „Proper Studies: Notes an Dogma“, 1927