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Brauchen wir überhaupt andere Calciumantagonisten?

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Amlodipin
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Zusammenfassung

Es ist gut möglich, daß George Bernard Shaw, als er „Mensch und Übermensch“ schrieb, an die Leute dachte, die sich mit der Behandlung von Herz-Kreislauf-Patienten befassen. Die Feststellung, daß es keinen Stillstand gibt, ist zwar eine Binsenwahrheit. Aber die wenigsten Forscher hätten die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiete des Calciumantagonismus für möglich gehalten. Ein Großteil dieser Fortschritte war nicht nur unvorhersehbar; auf den ersten Blick scheint er sogar unvernünftig zu sein. So wäre zum Beispiel die Verwendung dieser Pharmaka zur Behandlung von Patienten mit Problemen infolge von Arzneimittelresistenz, wie sie heute inoder Transplantationsmedizin häufig vorkommen, früher als unvernünftig und illusorisch abgetan worden. In entsprechenden Versuchen stellt sich jedoch jetzt heraus, daß das Gegenteil der Fall ist (Ar’rajab et al. 1991). Andererseits greift man heute bei der Behandlung der Herzinsuffizienz wieder auf diese Substanzen zurück, obgleich solche Vorstellungen vor nicht allzu langer Zeit verworfen wurden (Packer 1990a). Auf dem Gebiete der Grundlagenforschung war man noch vor drei Jahren sicher, daß alle wichtigsten Arten von Ca2+-Kanälen identifiziert und ihre biophysikalischen Eigenschaften dokumentiert seien. Als vor kurzem der P-Kanal als vierte Art von Ca2+ -Kanälen entdeckt wurde (viertes Kapitel), war es mit dieser Selbstgefälligkeit vorbei. Ferner stellte sich heraus, daß nicht nur die α 1-, sondern auch die β-Untereinheiten an der Modulation der kardialen Ca2+-Kanäle vom L-Typ beteiligt sind, dem Angriffsort der gewöhnlich als Calciumantagonisten oder Calciumkanalblocker bezeichneten Pharmaka (viertes Kapitel). Diese Entdeckung war ein weiterer Schock, der dem Verständnis und der Beurteilung der Kompliziertheit dieser Kanäle und ihrer eventuellen Manipulation sehr wohl neue Wege weisen kann.

„Ein vernünftiger Mensch paßt sich an die Welt an. Der Unvernünftige versucht hartnäckig, die Welt nach seinen Wünschen zu formen. Deswegen hängt jeder Fortschritt von unvernünftigen Menschen ab.“

George Bernard Shaw in „Mensch und Übermensch“

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© 1993 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Nayler, W.G. (1993). Brauchen wir überhaupt andere Calciumantagonisten?. In: Amlodipin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05688-2_1

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