Alfentanil: Wirkungen auf Hirndurchblutung und Hirnstoffwechsel des Menschen

Zusammenfassung

Die Ergebnisse zeigen, daß hohe Dosen Alfentanil die Hirndurchblutung und den zerebralen Sauerstoffverbrauch sowie den zerebralen Umsatz der Sub strate Glucose, Lactat und Pyruvat von Patienten ohne intrakranielle Erkrankungen nicht verändern. Diese Ergebnisse stimmen mit den Befunden anderer Autoren überein, die ebenfalls keine Beeinflussung der Hirndurchblutung und des Hirnstoffwechsels unter Morphin oder Fentanyl feststellen konnten. Beim Menschen werden Untersuchungen hoher Opiatdosen durch die atemdepressive Wirkung dieser Substanzen erschwert.

Um mögliche Interaktionen auf ein Minimum zu beschränken wurden in unserer Untersuchung lediglich Pancuronium und Flunitrazepam in zeitlichem Zusammenhang mit der AIfentani1-Untersuchung eingesetzt. Beide Substanzen haben bei dem von uns angewandten Applikationsmodus die Hirndurchblutung und den zerebralen Sauerstoffverbrauch selbst nicht beeinflußt, so daß mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die reinen Wirkungen von Alfentanil auf die globale Hirndurchblutung und den Hirnmetabolismus widerspiegeln. Aussagen über regionale Durchblutungs- und Stoffwechseländerungen sind jedoch bei der von uns verwandten Methodik nicht möglich.

Aus unseren Untersuchungen können folgende klinische Schlußfolgerungen gezogen werden: Alfentanil hat — selbst in hohen Dosen — keinen nachteiligen Einfluß auf die globale Hirndurchblutung und den Hirnstoffwechsel bei Patienten ohne intrakranielle Erkrankungen. Vermutlich kann die Substanz gefahrlos in der Neuroanaesthesie eingesetzt werden.