Kreislauf und Atmung

Zusammenfassung

Sauerstoffantransport und Kohlensäureabtransport zwischen Außenwelt, Gewebe und Außenwelt ist die Hauptaufgabe von Atmung und Kreislauf. Zur Lösung dieser Aufgabe bilden beide funktionell eine untrennbare Einheit. Zur Erhaltung dieser Einheit sind zahlreiche Regulations-mechanismen eingesetzt, die für sich allein und in ihrer gegenseitigen Beeinflussung den engen Zusammenhang beider Funktionssysteme sicherstellen. Die Bedeutung einer gleichsinnigen Regulation von Atmung und Kreislauf für die Sauerstoffversorgung des Gesamtorganismus ist in Abb. 39 dargestellt. Sie gibt eine Übersicht über die Möglichkeit der Sauerstoffaufnahme in der Lunge pro Minute, in Abhängigkeit von Herzminutenvolumen und arteriovenöser Differenz im Blut. Als untere Grenze des Herzminutenvolumens ist 2,51/min. angesetzt, als obere Grenze 251/min. Zwischen diesen beiden Extremwerten bewegen sich die normalen Regulationen. Für das Blut wurde ein Hämoglobingehalt von 14,9 g je 100 cm³ angenommen, so daß bei voller Sättigung 20 cm³ 0₂/100 cm³ gebunden werden können. Ist die arteriovenöse Differenz 25 %, so bedeutet das, daß das Blut bei Arterialisierung 5 cm³ 0₂/100 cm³ aufnehmen kann; d. h. bei einem Minutenvolumen von 2,51/min kann das Blut pro Minute 125 cm³ 0₂ befördern, bei 251/min. 1,251 0₂. Die pro Minute überhaupt mögliche Sauerstoffaufnahme ist durch das Herzminutenvolumen und die arteriovenöse Differenz im Blut begrenzt. Das Gebiet, in dem sich auf Grund dieser Begrenzung die normalen Regulationen abspielen können,ist in Abb. 39 schraffiert gezeichnet und zeigt deutlich die der Atmung gesetzten Grenzen durch den Kreislauf einerseits und durch die Entsättigung des Blutes im Gewebe andererseits.