Die Erwärmung von Schaltern

Zusammenfassung

Die Erwärmung eines Schalters darf aus Sicherheitsgründen und zur Vermeidung von Oxydation eine gewisse Höhe — etwa 80° C — im Dauerbetrieb nicht überschreiten. Die Kontakte selbst dürfen vorübergehend heißer werden, wenn sie aus geeignetem Stoffe bestehen. Die Erwärmung rührt teils vom Dauerstrom, teils von den einzelnen Schaltvorgängen her. Folgende Ursachen kommen in Betracht:

• a) Übertragung von benachbarten warmen Widerständen, Spulen usw.

• b) Ohmsche Widerstände in den Zuleitungen zur Schaltstelle. Die sekundliche Wärmemenge ist dem Quadrate des Stroms proportional, daher bei schwachen Strömen unbedeutend.

• c) Übergangswiderstand R _ü zwischen den Kontakten. Die Erwärmung entspricht der Verlustleistung i ² · R _ü . Über die Höhe von R _ü s. S. 53.

• d) Entladung eines Kondensators beim Schließen des Schalters, wobei ein mehr oder weniger großer Bruchteil von dessen Ladungsenergie (s. S. 47) auf den Schalter kommt.

• e) Lichtbogen u. dgl. beim Öffnen des Schalters, die gefährlichste Ursache. Die jedesmal freiwerdende Energie beträgt

  $$A\;=\;\int\limits_{0}^{T}\;u_{u}\;\cdot \;i\; \cdot \;dt \;\mathrm{Joule},$$

  wobei T die Dauer des Vorgangs, u _u und i die Augenblickswerte von Strom und Spannung am Schalter bedeuten.