Zusammenfassung
Das Eigentum ist das Herrschaftsrecht an einer Sache, das auf der Zugehörigkeit der Sache zu einer Person beruht. Gewöhnlich ist es zugleich das stärkste Herrschaftsrecht an einer Sache, das eine Rechtsordnung verleiht. Das Liegenschaftseigentum der germanischen Frühzeit ist inhaltlich weitgehend beschränkt. Vorgeschichtliche Zeit mag nur kollektives Eigentum sozialer Gruppen gekannt haben; in geschichtlicher Zeit weist selbst das am weitesten fortgeschrittene Individualeigentum, nämlich das an Haus und Hof, noch starke soziale Bindungen auf. Entscheidend sind vor allem die Verfügungsbeschränkungen, die sich für den Eigentümer aus den Rechten seiner Gesippen und Markgenossen ergeben. So bildet den Hauptinhalt des Eigentums das Recht zu voller Nutzung der Sache. Im Mittelalter fügt es sich damit einer ganzen Kategorie von Rechten ein, die gleich ihm die volle Nutzung gewähren. Dazu gehören z. B. das neuauf-kommende Nutzungspfand und die Grundstückleihe, die früher nur im Hof- und Lehnsrechte, nunmehr auch landrechtlich anerkannt, als dem Eigentum gleichinhaltliche Liegenschaftsrechte erscheinen mochten. Dennoch ging die Sonderstellung des Eigentums nicht verloren. Nur daß man sie weniger in der Stärke der Herrschaftsmacht, als vielmehr in der inneren Zugehörigkeit der Sache zu ihrem Eigentümer suchte.
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Planitz, H. (1925). Liegenschaftsrecht. In: Grundzüge des Deutschen Privatrechts. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05514-4_9
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