Zusammenfassung
Von den banalen Entzündungen, die wir unter verschiedenen Formen in den einzelnen Organen kennengelernt haben, grenzen wir eine Gruppe von Entzündungen ab, die durch ein besonderes Gewebsbild gekennzeichnet sind. In den allermeisten Fällen handelt es sich nicht um die akuten, mit Exsudation einhergehenden Stadien der Entzündung, sondern um chronische Entzündungen, bei denen die dabei vor sich gehende Gewebsneubildung, das sogenannte Granulationsgewebe, je nach der auslösenden Schädlichkeit für diese kennzeichnende „spezifische“ Züge trägt (spezifisches Granulationsgewebe bzw. spezifische Granulome). Man kann also aus einem bestimmten Gewebsbild bei der chronischen Entzündung unter Umständen mit ziemlicher Sicherheit auf die auslösende Schädlichkeit schließen, und zwar auch dann, wenn sie im histologischen Schnitt nicht so leicht sichtbar ist wie z. B. die Aktinomycesdrusen, sondern nur bei Anwendung bestimmter komplizierter Verfahren nachgewiesen werden kann, wie z. B. Tuberkelbazillen oder Syphilisspirochäten. Schließlich gibt es aber auch chronische Entzündungsformen, die zwar wie die anderen spezifischen Entzündungen mit der Bildung eines eigentümlichen Granulationsgewebes einhergehen, bei denen es aber bisher nicht gelungen ist, eine ursächliche Schädlichkeit bzw. den Erreger nachzuweisen (z. B. Rheumatismus, Lymphogranulom). Hier ist das Granulationsgewebe also nicht für eine besondere Schädlichkeit, sondern für eine besondere Erkrankung kennzeichnend (spezifisch).
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Hamperl, H. (1942). Spezifische Entzündungen. In: Pathologisch-histologisches Praktikum. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05507-6_16
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