Zusammenfassung
Wir erkennen alle den Magen-Darm-Trakt betreffenden Präparate leicht an der kennzeichnenden Folge seiner Wandschichten. Zuinnerst die Schleimhaut mit Drüsen bzw. Krypten und Zotten; sie wird an ihrer Basis durch die dünne Muscularis mucosae abgeschlossen. Dann folgt nach außen zu die verschieden dicke und aus geflechtartigem Bindegewebe aufgebaute Submucosa mit einzelnen Fettzellen und schließlich die Muscularis propria. Diese ist immer aus mindestens zwei einander senkrecht überkreuzenden Muskelschichten aufgebaut, was sich im histologischen Bild so ausdrückt, daß die eine Schichte quer, die andere längs getroffen erscheint. Nach außen zu kann eine dünne, subseröse Bindegewebslage vorhanden sein, der dann die platten Serosadeckzellen aufsitzen. In der Submucosa und zwischen den beiden Schichten der Muscularis propria liegen immer Ganglienzellen des autonomen Nervensystems umgeben von ihren Begleitzellen. In der Schleimhaut aller Darmabschnitte finden sich umschriebene lymphatische Ansammlungen mit Keimzentren (Solitärfollikel), die manchmal die Muscularis mucosae durchbrechend bis in die Submucosa hineinreichen. Man muß sich hüten, sie als eine krankhafte Veränderung anzusehen. Da die Schleimhaut in inniger Berührung mit dem bakterienhaltigen Darminhalt steht, kommt es durch dessen Einwirkung nach dem Tode zu einem schnelleren Zerfall der Schleimhautelemente als der Gewebe anderer Organe: Die Epithelzellen schilfern ab, verlieren ihre Färbbarkeit usw. Im Magen spielt außerdem die postmortale Einwirkung des verdauungskräftigen Magensaftes eine Rolle, die zur sogenannten Selbstverdauung der Magenwand führt. Von ihr wird natürlich ebenfalls in erster Linie die Schleimhaut betroffen werden.
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Hamperl, H. (1942). Magen-Darm-Trakt. In: Pathologisch-histologisches Praktikum. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05507-6_10
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