Zusammenfassung
In automatischen Sprachverarbeitungssystemen wird das verfügbare Wissen über Wörter und Begriffe gewöhnlich in Sprachwissen (Computerlexikon) und Weltwissen (Wissensbasis i.e.S.) unterteilt. Diese Trennung trägt nach unserer Auffassung rein methodologischen Charakter, obwohl unstrittig ist, daß ein deutlicher Unterschied hinsichtlich der Relevanz beider Komponenten für den Sprachverstehensprozeß besteht. Es muß aber festgestellt werden, daß sich die Grenze zwischen beiden Wissensarten nicht scharf ziehen läßt.
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Literature
Die allgemeinen Regularitäten einer Sprache, die unabhängig vom einzelnen Wort sind, werden üblicherweise in der Grammatik zusammengefaßt. Man kann aber heute keine scharfe Trennung mehr zwischen lexikalischem und grammatikalischem Wissen ziehen. Vielmehr besteht eine Tendenz, immer mehr „grammatikalisches Wissen” in das Lexikon hinein zu verlagern (sog. Lexikalisierung der Grammatik).
Sie werden im Unterschied zu den grammatikalischen Mehrdeutigkeiten so genannt, weil sie ihren Ursprung im Wort haben.
Es sei nur angemerkt, daß diese Definition von der in der Sprachwissenschaft verwendeten etwas abweicht. Dort wird bei Homographen verschiedene etymologische Herkunft verlangt. Für Zwecke der automatischen Sprachverarbeitung sowie für das menschliche Sprachverstehen (und übrigens auch für den praktisch arbeitenden Lexikographen) ist dieses Kriterium kaum brauchbar.
Das Englische wurde gewählt, weil hier - wegen der häufig übereinstimmenden Schreibweise von Verben und Nomen - die Erscheinung der Homographie besonders ausgeprägt ist.
Unter „lexikalisierten” Begriffen verstehen wir Begriffe, die durch ein einzelnes Wort bezeichnet werden.
Der „“ bezeichnet den Kleene-Operator, die geschweiften Klammem schließen Alternativen ein und die spitzen Klammem ’ ’ bzw. ’ ’ dienen der Aufzählung von Wertemengen. Merkmale und atomare Werte werden im Text erklärt.
Das Merkmal MORPH spezifiziert das zum Lexem gehörige Grundwort (BASE) und die entsprechende Wurzel (ROOT); auf die Angabe von Flexionsmerkmalen wurde verzichtet. Unter dem Merkmal SYN werden die syntaktischen Eigenschaften spezifiziert. Diese sind bei nominalen Kategorien unter dem Agreement-Merkmal AGR als Kasus (CASE) und Genus (GEND) spezifiziert (der Numerus spielt als Kategorie im Lexikon eine untergeordnete Rolle). Bei Verben sind unter SYN der Verb-Typ (Vollverb main oder Hilfsverb aux), die Perfektbildung (mit „sein” oder „haben”) ein eventuell vorhandenes abtrennbares Präfix (SEP-PREFIX) und die Control-Eigenschaft des Verbs (unter V-CONTROL) angegeben.
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Helbig, H. (2001). Lexikon und Wissensrepräsentation. In: Die semantische Struktur natürlicher Sprache. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-04311-0_12
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