Zusammenfassung
Die Erinnerung, die auf dem Friedhof kultiviert wird, entstammt gewiß nicht dem Geiste des Historismus. Aber in die Selbsthistorisierungstendenzen der modernen Zivilisation ist inzwischen auch die Kultur der Erinnerung, die den Toten gilt, einbezogen worden, und an den Phänomenen der Interferenz historistischer und vor-historistischer Erinnerungskultur, die sich dabei ergeben, läßt sich die temporale Verfassung moderner Kultur besonders deutlich erkennen.
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„Ungeeignet ist Gelände, das einen hohen Grundwasserstand hat. Die Friedhofsanlage soll besonders trocken sein, damit die schnelle Verwesung der Leichen begünstigt wird. Am besten geeignet ist grobkörniger Sandboden, weil dieser luftdurchlässig ist...“ etc., so zum Beispiel Gustav Schmidt: Das Friedhofsrecht in Niedersachsen. In: Die Niedersächsische Landgemeinde. Jahrgang 5 (1953), S.98–101, S. 100.
„Die Feuerbestattung nimmt kontinuierlich in einer gleichbleibenden Kurve zu“, so Hans-Kurt Boehlke: Die Stellung des Friedhofes in den heutigen europäischen Gesellschaften. In: Kunst und Kirche. Jahrgang 35 (1972), S. 70–77, S. 76.
Cf. hierzu Jürgen Henningsen: „Jeder Mensch erfindet sich eine Geschichte“. Max Frisch und die Autobiographie. In: Literatur in Wissenschaft und Unterricht IV/3 (1971), S. 167–176.
Cf. Hans-Kurt Boehlke: Die Stellung des Friedhofes in den heutigen europäischen Gesellschaften. In: Kunst und Kirche. Jahrgang 35 (1972), S. 70–77, bes. S. 72f.
Horst Albrecht: Hin und wieder noch ein Engel. Die Sitten auf deutschen Friedhöfen haben sich radikal gewandelt. In: DIE ZEIT. Nr. 46 (11. November 1988), S. 86.
Benedikt Huber: Irrationale Faktoren in der Stadtplanung. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 368 (11. August 1974), S.29.
Cf. Jürgen Bünstorf: Die Ostfriesische Fehnsiedlung als regionaler Siedlungsformtypus und Träger sozial-funktionaler Berufstradition. Göttinger Geographische Abhandlungen. Heft 37. Göttingen 1966, bes. S. 132ff.
„Kein Wegschleppen ins Museum“-so lautet die entsprechende denkmalpflege-rische Forderung.-Cf. Ralf Folke Schwinge: Orte des Lebens?-Die Erhaltung des ländlichen Bauerbes. In: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen. 9. Jahrgang, Heft 1/89 (März 1989), S. 53–55, S. 53.
Zur Kritik der Ruinen-Ästhetik cf. Beat Wyss: Jenseits des Kunstwollens. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege. Jahrgang XL (1986), S. 1–8.
In einem Bericht über Nürnberger Absichten mit den „Führerbautenü daselbst heißt es: „Nachdenkliche Historiker und Architekten hatten die Idee ..., die Bauten als einziges Mahnmal gezielt verfallen zu lassen, um so die Vergänglichkeit der Tyrannei zu versinnbildlichen“, so Peter Schmitt: Das Erbe des Dritten Reiches. Der „braune Stempel“ soll nicht verdrängt werden. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 30 (Montag, 6. Februar 1989), S. 17.
Zur Geschichte der Vergangenheitsliquidation mit den Mitteln der Denkmalpflege cf. exemplarisch Georg Mörsch: Verluste durch Denkmalpflege im 19. Jahrhundert. In: Unsere Kunstdenkmäler. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte XXXII/1 (1981). S. 31–42.-Über Denkmalverluste in der Konsequenz denkmalpflegerischer Purismen cf. Nicola Berger-Keweloh: Die mittelalterlichen Dome im 19. Jahrhundert. München 1986, S. 164ff.
Repräsentativ und von postmodernem Epochenbewußtsein erfüllt Wolfgang Welsch: Unsere postmoderne Moderne. Weinheim 1987.-Cf. auch den straffen „Diskussionsbericht“ bei Wolfgang Welsch: „Postmoderne“. In: Information Philosophie. 15. Jahrgang 5 (1987), S. 20–31.
Zur ‚logischen Struktur ‘der Postmoderne cf. Walther Ch. Zimmerli: Die distanzierte Besichtigung der Moderne. In: Baukultur 2-3 (1987), S. 8–11.
Zu diesem Kompensationsargument cf. Odo Marquard: Über die Unvermeidlichkeit der Geisteswissenschaften. In: Almanach. Ein Lesebuch. Band I. 1987, S. 107–118.
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Lübbe, H. (1992). Schwierigkeiten mit der Erinnerung. Über den Umgang mit der Vergangenheit im Fortschritt. In: Im Zug der Zeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02809-4_3
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