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Zeitgewinne und kulturelle Zeitnutzungsfolgen

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Zusammenfassung

Die bislang vorgetragenen Schilderungen der evolutionären Dynamik unserer wissenschaftlich-technischen Zivilisation ließen sich folgendermaßen zusammenfassen. Erstens wächst in Wissenschaft und Technik die Rate der Innovationen pro Zeiteinheit, und zwar exponentiell. Das bedeutet trivialerweise, daß das Maß der Steigerung der Innovationsrate als solches den Charakter einer historischen Konstante hat. In der Tat sind auch für frühere Zivilisationsepochen evolutionäre Schübe vermessen worden, die in ihrer Dynamik der Dynamik unserer Gegenwartszivilisation durchaus analog sind. Das gilt für das Mittelalter1, und es gilt sogar schon für die Ur- und Frühgeschichte2. Aber erst sehr viel später erreichte die Zivilisationsdynamik ein Ausmaß, das sie innerhalb der Lebensfrist jener drei Generationen, die sich über ihre Lebenserfahrungen unmittelbar auszutauschen vermögen, unübersehbar und nach Nutzen und Nachteil aufdringlich machte. Seit Beginn der sogenannten industriellen Revolution ist das der Fall. Seither lebt die Industriegeschichte kulturell im Bewußtsein ihrer eigenen Historizität und ist erfüllt von Fortschrittshoffnung und, komplementär dazu, von Fortschrittskritik. - Zweitens verkürzen sich mit der industriegesellschaftlichen Entwicklung fortschreitend die Fristen zwischen wissenschaftlich-technischer Innovation einerseits und ihrer wirtschaftlichen Nutzung andererseits.

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Literature

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© 1992 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Lübbe, H. (1992). Zeitgewinne und kulturelle Zeitnutzungsfolgen. In: Im Zug der Zeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02809-4_10

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