Zusammenfassung
Erbrachte der Schuldner die vertraglich vereinbarte Leistung nicht und war er hierfür nach den für das jeweilige Vertragsverhältnis bestehenden Maßstäben verantwortlich, so galt zunächst für alle Aktionen das Prinzip der condemnatio pecuniaria, d.h. das Urteil lautete stets auf einen bestimmten Geldbetrag. Der Gläubiger erhielt also aufgrund des Urteils niemals die Primärleistung, sondern stets nur den sekundären Schadensersatz. Selbst die Herausgabeklage des Eigentümers (rei vindicatio)5 war nicht auf Sachleistung, sondern nur auf Geldverurteilung gerichtet, sofern der Beklagte nicht zur freiwilligen Herausgabe bereit war.
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Literatur
Dazu etwa Funke, Geschichte des kirchlichen Zinsverbotes (1876).
Paul. D. 45, 1, 91, 3: Sequitur videre de eo, quod veteres constituerunt, quotiens culpa intervenit debitoris, perpetuari obligationein. - Die Verewigung der Obligation bei Verschulden des Schuldners geht also auf eine Regel der veteres zurück; s. dazu zuletzt KaserSdhi 46 (1980) 87 ff. mNw.
Jakobs TS 42 (1974) 23 ff. mNw.
Marcian D. 22, 1, 32 pr.; dazu Jakobs 44 f.
Str., vgl. Siber SZ 69 (1908) 51; dagegen Jakobs 46.
Ulp. D. 19, 1, 13 pr. - 2; D. 19, 1, 6, 4; D. 19, 2, 19, 4; vgl. Honsell, Quod interest 83 ff., 134 f.
Das wirtschaftlich unsinnige Ausschütten wurde damit vermieden (Ulpian D. 18, 6, 1, 3 u. 4).
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Honsell, H. (1992). Leistungsstörungen. In: Römisches Recht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02739-4_31
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