Zusammenfassung
Die Entwicklung einer verfeinerten Rechtskultur begann mit dem Aufstieg Roms zur Großmacht nach den punischen Kriegen (zwischen 269 u. 146 v. Chr.). Der wirtschaftliche Aufschwung und der blühende Handelsverkehr führten zur Herausbildung eines Verkehrsrechts und zur Überwindung des alten Formalismus. So traten neben die formgebundenen und symbolhaften altzivilen Rechtsgeschäfte wie nexum und mancipatio die fonnfreien Verträge, bei denen es allein auf den übereinstimmenden Parteiwillen ankam, wie Kauf, Miete oder Gesellschaft. Verpflichtungsgrund und inhaltliche Ausgestaltung der Verträge beurteilten sich jetzt allein nach der bona fides (gute Treue), dem noch heute gültigen Maßstab von Treu und Glauben. Die Entwicklung dieses Grundsatzes war eine der größten Leistungen der römischen Rechtswissenschaft. Ehe auf die spätrepublikanische und klassische Rechtswissenschaft eingegangen wird, ist zunächst kurz das zuvor in Geltung befindliche Pontifikalrecht zu behandeln.
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Literatur
Buch der Richter 11, 30.
Dazu immer noch grundlegend STROUX, Summum ius, summa iniuria (1949); s. ferner HONSELL, 1. FS Kaser (1976) 111, 114 f.; EISSER in. Summum ius, summa iniuria, Ringvorlesung der Tübinger Juristenfakultät (1963) 1 ff.
Vgl. dazu D. NÖRR, Rechtskritik in der röm. Antike (1973) 83 ff.
Ausführlich zum folgenden WIEACKER 310 ff.
Dazu HONSELL, 1. FS Kaser (1976) 111 ff.; abweichend BEHRENDS, Die fraus legis (1982).
ep. 1, 2, 2; I. 1, 46.
Dazu DAUBE LQR 80, 225 ff.
Dazu immer noch grundlegend DEMELIUS, Rechtsfiktion (1858); ferner HONSELL, St. Guarino 1659 ff.
Servius Vergilkommentar zur Aeneis 4, 512.
Grundlegend dazu HORAK, Rationes decidendi I (1969) 242 ff.; Die Denkform der Analogie wurde dem röm. Recht von der älteren Romanistik zu Unrecht abgesprochen, vgl. die Nachweise bei KASER RP I 213 FN 28.
Vgl. KUNKEL, Herkunft und soziale Stellung der röm. Juristen (1967); WIEACKER 531 ff., 595 ff.; SCHULZ 340 ff.
D. 1, 2, 2.
Vgl. Gellius Noctes Atticae 3, 2, 13; dazu HORAK, Rationes decidendi I (1969) 87 ff.
S. Paul. D. 2, 12, 8: More Romano dies a media nocte incipit et sequentis noctis media parte finiter. - Nach Sitte der Römer beginnt der Tag um Mitternacht und endet in der Mitte der darauffolgenden Nacht.
S. SCHULZ, Rechtswissenschaft 140 ff.
Unten 21 VII
S. 8 II
KUNKEL/SELB 32.
Dazu KASER, Methode der römischen Rechtsfindung (1962); HORAK, Rationes de-cidendi (1969).
S. D. NÖRR SZ 96 (1966) 308 ff.
Vgl. KUNKEL/SELB 37, 41.
Näheres bei KUNKEL/SELB 46 ff. mNw.
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Honsell, H. (1992). Die Rechtswissenschaft. In: Römisches Recht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02739-4_3
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