Zusammenfassung
Alkohol hat seit altersher als Therapeutikum Verwendung gefunden und wurde vor der Einführung anderer wirksamer Behandlungsmethoden zur Behandlung auch schizophrener Psychosen, insbesondere bei kataton-stuporösen Zuständen, eingesetzt (Hallay 1937, Kantorovich, Constantinovich 1935, Kraepelin u. Lange 1927, Perleman 1930, Trapp, Schube 1937). Dabei wurden günstige sedativ-entängstigende Wirkungen beobachtet. Zuweilen gelang es, stuporöse Zustände zu bessern. Im übrigen ist über die Psychopathologie der Alkoholwirkung bei Schizophrenen wenig bekannt. Die ältere Literatur machte freilich schon auf die “Alkoholintoleranz” Schizophrener aufmerksam (Diem 1903, Graeter 1909). Graeter (1909) unterschied zwischen Symptomen der Dementia praecox, welche auf Willensstörungen mit Enthemmungsphänomenen zurückgingen, und solchen, die “auf allgemeinen Hemmungen” oder “Willenssperrungen” beruhten. Erstere — so Graeter — würden durch Alkoholwirkung verstärkt, letztere gemildert. Nach E.Bleuler (1911) kann Alkohol “typisch schizophrene Aufregungen provozieren, die unter Umständen die Alkoholintoxikation lange überdauern.”
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Zeiler, J. (1990). Alkoholwirkungen. In: Schizophrenie und Alkohol. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 61. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02617-5_5
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