Zusammenfassung
I. Das Cambium, Bildungsgewebe, Fortbildungsgewebe (cambium; contextus cambiālis) besteht, wie schon oben zum Theil erwähnt ist, aus zartwandigen Zellen, welche von plasmareichem (proteïnstoffreichem) Safte strotzen. Es dient zur Zellenvermehrung und besonders zur Bildung des Parenchyms und Prosenchyms. Es fehlt nirgends, wo sich Zellen bilden sollen, ist also der Theil, auf welchem das Wachsthum der Pflanze beruht. Da es dein blossen, auch dein nur mit Loupe bewaffneten Auge als eine schleimartige Masse erscheint, nannte man es früher Bildungssaft. Man findet es besonders reichlich in den Knospen und bei unseren Holzgewächsen zwischen Rinde und Holzkörper, den sogenannten Cambiumring oder Verdickungsring (annÔlus cambiālis) bildend; während es an seiner Peripherie fortwährend neue Rindensubstauz bildet, setzt es nach innen (nach dem Centrum des Gewächses hin) neue Holzsubstanz ab, so lange die Pflanze Nahrung und die nöthige Wärme erhält. Im Winter hört dieser Vorgang auf. Gleichzeitig erzeugt das Cambium auch nach oben neue Cambiumzellen, Holz- und Rindenschicht bildend. Es unterhält also nicht allein das peripherische, sondern auch das Spitzenwachsthum. Schacht unterscheidet Cambium und Verdickungsring, welche bei den Dikotyledonen zusammenfallen, bei den Monokotyledonen aber getrennt sind, und nennt dann den Verdickungsring Kernscheide.
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Hager, H. (1869). Cambium. Parenchym. In: Botanischer Unterricht in 150 Lectionen. Erster Unterricht des Pharmaceuten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02249-8_7
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