Zusammenfassung
Als in Pommern, Polen und selbst in Livland das Christentum längst zur Herrschaft gelangt war, hielten die Bewohner Preußens, die zu dem lettischen Volksstamme gehörten, noch immer an dem Heidentum fest, erwehrten sich tapfer aller Bekehrungsversuche und waren wegen ihrer Raubzüge den Polen sehr beschwerliche Nachbarn. Deshalb wandte sich einer der polnischen Fürsten, Konrad von Masowien, um Hülfe an den Hochmeister des deutschen Ritterordens, Hermann von Salza, der seinen Sitz in Venedig hatte; es kam mit Genehmigung des Kaisers und des Papstes ein Vertrag zustande, nach welchem dem Orden das Kulmerland und alles, was er dazu erobern würde, zum Eigentum überlassen wurde. Infolge davon kam im Jahre 1230 der Landmeister Hermann Balk mit einer Schar von Rittern und Reisigen nach Preußen, und es begann ein 53jähriger hartnäckiger, wechselvoller und überaus blutiger Kampf, den der Orden mit Hülfe deutscher Kreuzheere ausfocht, während sich die Preußen lange Zeit nicht einmal zu einem gemeinsamen Widerstande vereinigten, später aber auch wirksam unterstützt wurden, erst von dem Herzog Swantepolk von Hinterpommern und dann von den Litauern. Schließlich war Preußen dem Orden völlig unterworfen; einige adlige Familien, die sich frühzeitig dem Orden angeschlossen hatten, behaupteten unter seiner Herrschaft ihre Stellung; sonst war der größte Teil des Volkes in dem Kriege umgekommen, und der Rest zu zins- und dienstpflichtigen Bauern herabgedrückt.
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© 1895 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Meyer, H. (1895). Das Ordensland Preußen. In: Meyer, H. (eds) Brandenburgische Geschichte bis zu Friedrich dem Großen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02248-1_3
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