Zusammenfassung
Im vorangehenden Abschnitt wurde gezeigt, daß die 5tägigen Mittelwerte ein ganz anderes Bild vom Nordseeklima geben, als man es gewohnt ist den Mittelwerten eines Monats zu entnehmen.. Die Pentadenmittel zeigen den jahreszeitlichen Rhythmus mit seinen charakteristischen Punkten und geben eine gute klimatische Schilderung von Witterungsepochen, die durch bestimmte Großwetterlagen bedingt sind. Wenn in den Monatsmitteln der meteorologischen Elemente auch bestimmte Eigenschaften des Seeklimas wiedergegeben werden, durch die vielleicht das Heilklima zu charakterisieren ist, so besteht doch kein Zweifel, daß den einzelnen Witterungsepochen, wie sie herausgeschält wurden, und besonders dem mannigfaltigen Witterungsablauf in den Seewetterperioden eine große Bedeutung beizumessen ist. Das Seewetter mit seinenam Tage häufigen Temperaturstürzen, der hohen Windgeschwindigkeit und dem anhaltenden Wechsel von freiem Himmel und Wolken stellt den Regulationsmechanismus des menschlichen Körpers vor immer neue Aufgaben, trainiert die Wärmeregulation und härtet somit ab. Die erhöhte Wärmeabgabe bedingt einen größeren und besseren Stoffwechsel, womit im einzelnen eine Besserung der zahlreichen physiologischen Reaktionen im Organismus zusammenhängt. Die in die Seewindperioden eingelagerten Ostwindwetterlagen, die einen ganz kontinentalen Gang der meteorologischen Elemente bedingen, können für den Organismus eine Entspannung, aber auch eine Prüfung sein, ob derselbe schon frei von meteoropathologischen Einflüssen ist. Bei dem fortlaufenden Wechsel von See- und Landwindperioden wirken die klimatischen Reize immer von neuem auf den Organismus und wecken die Kräfte im Körper, die eine vollständige Heilung vollbringen. Diese kurzen Bemerkungen sollen zum physiologischen Teil der Arbeit überleiten.
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Leistner, W. (1938). Bio- und physioklimatische Fragen. In: Das Wattenmeer- und Küstenklima Nordfrieslands und sein Einfluß auf den menschlichen Organismus. Wissenschaftliche Abhandlungen, vol 5/2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02230-6_3
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