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Zusammenfassung

Die Erforschung der Wassersucht zeigt wiederum den Wandel an, der sich im Lauf der letzten Jahrzehnte in der klinischen Betrachtungsweise vollzogen hat. Nach der Entdeckung Brights schien es — fast ein Jahrhundert lang — festzustehen, daß die Wassersucht stets einfache Folge einer Nierenerkrankung sei; heute sehen wir dagegen die Koordination der verschiedenen Symptome und wissen, daß die Wassersucht auch des „Nierenkranken“ weitgehend unabhängig von den eigentlichen Störungen der Nierenfunktion verlaufen kann. Nachdem die Einführung neuer physikalischer und physiko-chemischer Untersuchungsmethoden in der Klinik eine Reihe wohl charakterisierter Störungen bei den Ödem-kranken ergab, sahen wir, wie fast jede dieser Störungen, sei es in der Zusammensetzung des Blutes oder in der Funktion der Capillaren, einmal als „die wahre Ursache“ des Ödems angesprochen wurde. Demgegenüber betonen wir heute das lebendige Wechselspiel all der verschiedenen Faktoren, das innige Verflochtensein der einzelnen Elementarprozesse zu einer lebendigen funktionellen Einheit. Wir betrachten die Ordnung der Teile untereinander und halten eine Störung dieses Zusammenspieles, dieser lebendigen Ordnung für das eigentliche Wesen auch der Wassersucht. Die Bedeutung einer den Elementarvorgängen übergeordneten Regulation läßt sich besonders an dem Phänomen der „Einstellung“ zeigen: das Ausmaß der wassersüchtigen Schwellungen ist zumeist begrenzt, nach kurzer oder längerer Zeit stellt sich ein neuer Gleichgewichtszustand bei verändertem Wasserbestande ein; trotz enormer Wasseransammlung in den Geweben kann der Wasserwechsel des Gesamtkörpers wieder in das normale Ausmaß zurückkehren. Diese Beobachtungen zu klären ist die Aufgabe der heutigen Klinik Hierzu benötigen wir eine genaue Kenntnis der Einzelfaktoren, darüber hinaus aber die Betrachtung der Regulationsmechanismen.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1935 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Marx, H. (1935). Ödem. In: Der Wasserhaushalt des Gesunden und Kranken Menschen. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Physiologie der Pflanzen und der Tiere, vol 33. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02216-0_4

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