Zusammenfassung
Ein Boden von guter Wärmeleitfähigkeit ist in viel geringerem Maße an der Entstehung von Kaltluft beleiligt als ein Boden mit schlechter Wärmeleitfähigkeit. Das Ackern, Grubbern und Eggen führt zu einer Lockerung der oberen Bodenschichten und damit zur Verminderung der Wärmeleitfähigkeit. In den oberen Bodenschichten bilden sich kleine Luftpolster. Da Luft ein weit schlechterer Wärmeleiter ist als Wasser und fester Boden, bedingt jedes der genannten Bodenbearbeitungsverfahren eine Vermehrung der Kaltluftbildung in Frostnächten. Das Unterlassen der Bodenbearbeitung führt normalerweise zu einer Unkrautdecke. Diese ist gleichfalls als ungünstige Bodenoberfläche zu bezeichnen, da sie einerseits ein wärmeisolierendes Polster gegen das Bodeninnere bildet und andererseits durch die vermehrte Oberfläche bessere Kontaktmöglichkeiten mit der vorbeigleitenden Luft bildet. Stroh- und Mistdecken wirken in gleichem Sinne wie Rasenpolster. Auch sie sollen in frostgefährdeten Lagen zur Frostzeit nicht die Bodendecke bilden. Die Bodenbearbeitung hat daher auf frostgefährdeten Flächen nicht zu unterbleiben, sie ist aber so rechtzeitig vor Beginn der Frostperiode durchzuführen, daß bis dahin durch Niederschläge wieder Bodenschluß herbeigeführt ist. In versumpften Böden wird der größte Teil der tagsüber eingestrahlten Energie zur Verdunstung von Wasser verbraucht. Diese Böden erwärmen sich sehr schwer. Zu Beginn der Ausstrahlung haben sie daher einen weit geringeren Wärmevorrat als trockene Böden mit gutem Bodenschluß. Versumpfte Böden sind daher trocken zu legen. Bei Moorboden ist darauf zu achten, daß ein trocken gelegtes Moor ungünstigere Verhältnisse als ein durchfeuchteter Moorboden aufweist. Zur Erzielung einer besseren Wärmeleitfähigkeit müssen die trockengelegten Moorböden angewalzt werden. Dieses Anwalzen ist gleichfalls für alle Bodenflächen zu empfehlen, die man wegen der Unterbringung von Dünger und der Beseitigung der Unkrautdecke frisch bearbeiten mußte. H o m è n hat vorbildliche Untersuchungen des Einflusses der verschiedenen Bodenarten auf den Wärmeumsatz der darüber liegenden Luftschicht gemacht.159)
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Kessler, O.W., Kaempfert, W. (1940). Betriebsmaßnahmen zur Verminderung der Frostschäden. In: Die Frostschadenverhütung. Wissenschaftliche Abhandlungen, vol 6. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02191-0_13
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