Zusammenfassung
Wir stellen zunächst fest, daß wir einen Widerspruch zwischen dem Relativitätsprinzip und dem von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit nur dann finden können, wenn wir annehmen, daß an verschiedenen Orten vollkommen gleichgerichtete Uhren aufgestellt seien. Zwei Uhren sind dann gleichgerichtet, wenn die Zeiger der einen Uhr gleichzeitig denselben Stand haben wie die Zeiger der anderen Uhr. Wenn wir beide Uhren vor uns auf dem Tisch liegen haben, so können wir uns natürlich ohne weiteres davon überzeugen, ob das Ereignis: Stand der Zeiger der einen Uhr auf Schlag zwölf und das entsprechende Ereignis bei der anderen Uhr gleichzeitig stattfinden. Die Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse, die räumlich unmittelbar benachbart stattfinden, bedarf also keiner weiteren Definition; wenn ich sie gleichzeitig sehe, so finden sie auch gleichzeitig statt. Was heißt das aber: „Zwei Ereignisse an verschiedenen Orten spielen sich gleichzeitig ab ?“
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Thirring, H. (1921). Analyse des Gleichzeitigkeitsbegriffes. In: Die Idee der Relativitätstheorie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02185-9_7
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