Zusammenfassung
Die Beobachtungen wurden nicht zu strengen festen Zeitpunkten durchgeführt. Wenn um die Beobachtungszeit Nebel oder Regen die Sicht vorübergehend verschlechterte, so wurde eben etwas später beobachtet. Infolgedessen sind die Beobachtungen frei von augenblicklichen Zufälligkeiten der Sicht und gehen vielmehr die Durchsichtigkeit der Luft über einen größeren Raum hinweg an. Das ist zweifellos ein Vorzug. Für die Vormittagsaufzeichnung wurde so die günstigste Sicht zwischen 7h und 10h30 verwertet, für die Mittagsaufzeichnung die beste Sieht zwischen 10h30 und 15h30 und für die Abendaufzeichnung die beste Sicht zwischen 15h30 und 20h. Nach Möglichkeit wurden jedoch größere Abweichungen von den Terminen 8h, 13h und 18h vermieden, andererseits aber auch erst bezw. noch bei genügender Helligkeit beobachtet. Die Angaben betreffen also restlos „Konturensicht“, nicht „Feuersicht“. Der Grad der Sichtbarkeit der einzelnen Ziele wurde nach folgender Skala angegeben: 0 = unsichtbar, 5 = abnorm gut sichtbar. Soweit Berge als Sichtziele in Frage kamen, wurde evtl. die Sichtbarkeit des Gipfels bei unsichtbarer Basis gesondert angegeben. In der vorliegenden Bearbeitung ist nur berücksichtigt worden, ob das Ziel überhaupt zu sehen war, ohne Rücksicht auf den Grad der Sichtbarkeit. Auch bei der Sicht nach den Bergen wurde nicht weiter unterschieden, ob der ganze Berg oder nur seine Spitze erkennbar war. Wolf hat auch stets die Dunstverhältnisse über dem Odenwald und der Rheinebene sehr genau beschrieben, daneben auch die Windverhältnisse in Höhe des Königstuhls (anfangs nach einer Windfahne auf dem Michelsberg) und im Rheintal (nach den Rauchfahnen bei Rheinau) angegeben.
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M. Wolf, Wie oft kann man über die Rheinebene hinwegsehen? Meteorol. Zeitschr. 22, 169, 1905.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Berg, H. (1938). Das Material und die Sichtziele. In: Ergebnisse 25 jähriger Sichtbeobachtungen auf dem Königstuhl bei Heidelberg. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02136-1_1
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