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Zusammenfassung

Aber noch eine andere Eigenschaft haben Atmung wie Verbrennung gemeinsam; sie erzeugen beide als Produkt ihrer Thätigkeit die gasförmige Kohlensäure, eine giftige Luftart, welche in Wasser geleitet, ihre giftigen Eigenschaften fast ganz verliert, so dass wir dieselbe in Gestalt kohlensaurer Mineralwässer sogar in der Praxis als Erfrischungsmittel verbrauchen. Wird ein Stückchen Soda in einem Reagenzglase in etwas Wasser aufgelöst und etwas Salzsäure hinzugethan, so werden wir ein mächtiges Auf brausen beobachten, welches einen Teil der Flüssigkeit sogar aus dem Glase herauswirft. Die Soda ist nämlich ein kohlensaures Natrium ; durch das Hinzufügen der Salzsäure wird die darin enthaltene Kohlensäure locker gemacht oder, wie der technische Ausdruck lautet, befreit und sie entweicht als luftförmiger Körper, als ein Gas. Fangen wir dieses entweichende Gas in einem Becherglase auf, welches etwas Kalkwasser enthält, so werden wir bald wahrnehmen, dass das klare Kalkwasser sich trübt und nach einiger Zeit einen weissen Bodensatz bildet, den wir als kohlensauren Kalk oder Kreide sehr gut kennen. Ganz dieselbe Erscheinung tritt auch ein, wenn wir in ein Gefäss mit Kalkwasser anhaltend hineinhauchen, und lehrt uns dieser Vorgang, dass die von uns ausgeatmete Luft ebenfalls gasförmige Kohlensäure enthält. Woher stammt nun diese Kohlensäure? Sie ist ein Verbrennungsprodukt, ein Produkt der energischen Lebensthätigkeit, die in der Verarbeitung der von uns unserem Körper zugeführten Nahrungsmittel ihren Ausdruck findet. Alle unsere Nahrungsmittel bestehen aus sogenannten Kohlenstoffver-bindungen, die durch die Verdauungsthätigkeit umgearbeitet werden in Blut-, Fett-, Fleisch- u. s. w. bildende Stoffe, welche von unserem Körper zu seinem Aufbau zurückbehalten werden, während ein Teil des Kohlenstoffes als überflüssig ab- resp. ausgeschieden wird und zwar in Verbindung mit einem Teil des verarbeiteten Sauerstoffes als gasförmige Kohlensäure. (Stoffwechsel). Derselbe Vorgang ist bei jeder Verbrennung zu beobachten. Werden Kohlen unter dem Herde angezündet, so bemerken wir über den angezündeten Kohlen eine bläuliche Flamme, die durch Verbrennung einer giftigen Luftart, des Kohlenoxydgases, entsteht, welches die Ursache der früher häufigen Vergiftungen durch zu zeitig geschlossene Ofenklappen bildete. Bei genügendem Zuge (Luftzutritt) aber verbrennen die Kohlen vollständig, nur eine Asche (die mineralischen Bestandteile) hinterlassend, während sich ein gasiges Produkt, die bei der Ausatmung erwähnte Kohlensäure, bildet, welche durch den Schlot in die Luft entweicht.

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Hoffschildt, F. (1901). Atmung und Verbrennung. In: Erster Unterricht des jungen Drogisten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02132-3_25

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