Zusammenfassung
Die zur Hervorrufung von Heilwirkungen benutzten Stoffe sind entweder Erzeugnisse der Chemie oder gehören unmittelbar den beiden organischen Naturreichen an. Unter den aus chemischen Operationen hervorgehenden Arzneistoffen treffen wir solche, die in der That nur planmässig geleiteten chemischen und physikalischen Processen ihren Ursprung verdanken, wie z. B. die Mineralsäuren, Jod, Brom, Chloral, Phenol, Glycerin, Weingeist, sei es dass die chemische Industrie ihren ersten Hebel im Gebiete der unorganischen Natur ansetzt, sei es dass ihr erster Ausgangspunkt, wie bei den 4 letztem Beispielen, in den Kreis der organischen Natur fällt. Sehr häufig kommt es nur eben darauf an, in geeignete Form zu fassen, was die Natur schon fertig darbietet, wie bei den Mineralwässern, oder aber die chemische Thätigkeit geht darauf aus, wirksame Stoffe aus Pflanzen, seltener aus Thieren oder Thierstoffen, abzuscheiden und von ihren Begleitern zu trennen, das heisst, sie zu reinigen. In allen diesen Fällen besteht also die Aufgabe der Chemie darin, der Heilwissenschaft chemisch scharf characterisirte Körper, mit einem Worte, chemische Individuen, zur Verfügung zu stellen. Nur solche jederzeit in vollkommener Identität wieder zugängliche Stoffe können ja schliesslich die sichere Grundlage wissenschaftlicher Medicin und Pharmacie abgeben. In dieser Richtung liegen die Zielpuncte der Zukunft.
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Flückiger, F.A. (1873). Aufgabe der Pharmacognosie. In: Grundlagen der Pharmaceutischen Waarenkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02117-0_1
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