Zusammenfassung
Kaum war der fünfzehnjährige König Gdurard VI., der seinem Vater Heinrich VIII. auf dem Throne von England und Irland gefolgt war, seinem Siechthum erlegen (6. Juli 1553), so wurde ein Kabinetsstück in Scene gesetzt, das die Augen von ganz Europa auf sich zog, die politischen und religiösen Leidenschaften Englands von neuem aufregte und einen tödtlichen Bruderkrieg unter den Fahnen der Reformation und des Papismus zu entflammen drohte. Die Beherrscher von Deutschland und Frankreich, Kaiser Karl V. und König Heinrich II., welcher letztere die junge reizende Schottin, Maria Stuart, und mit ihr das Königreich Schottland für seinen unmündigen Dauphin Franz gewonnen hatte, standen auch hier, wie in anderen großen Fragen, einander als Gegner gegenüber. Der Plan war nicht erst von gestern, sondern noch zu Lebzeiten Eduards gefaßt und von ihm sanktionirt worden. Die Seele desselben war der herrschsüchtige Dudley, von Eduard zum Grafen von Warwick, später zum Herzog von Northumberland erhoben. Als solcher beherrschte er England bei der Minderjährigkeit des Königs mit fast unumschränkter Macht. Er war, was ganz im Sinne Eduards lag, der eifrige Fortsetzer der von Heinrich VIII. der schönen Anna Boleyn zu lieb begonnenen Reformation und hatte schon deßwegen von der rechtmäßigen Nachfolgerin Eduard’s alles zu fürchten.
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Müller, W. (1876). Johanna Gray. In: Historische Frauen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02100-2_5
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