Zusammenfassung
Es kann hier nicht der Ort sein, das Kapitel Myom nach allen Richtungen zu beleuchten. Worauf es an dieser Stelle ankommt, ist einzig und allein mit bestimmten Richtlinien dem Arzt an die Hand zu gehen, der sich bei der Häufigkeit der Myomleiden soundso oft in der Lage sieht, hierin klipp und klar zu raten. Vorangestellt muß werden, daß die Mitteilung der Diagnose Myom bei so mancher Frau im umgekehrten Verhältnis zu der Bedeutung des Leidens steht. Myome, die kaum der Tastung zugänglich sind, erbsen- und haselnußgroße Knötchen mit eben angedeuteter subseröser Wachstumsrichtung werden vielfach mit allem Ernst der Patientin dargestellt, die nun nicht eher ruht, bis sie dieses Leiden los ist, während in Wahrheit solche und auch beträchtlich größere Myome, solange sie beschwerdelos bleiben, zwar vermerkt, aber nicht behandelt werden sollen. Am besten hält man es so, daß man, je nach der seelischen Veranlagung der Patientin, die man vor sich hat, von solchen Myomen zur Frau überhaupt nicht, sondern nur zu den Angehörigen redet. Recht wichtig scheint es heutzutage, wenn man die Überflüssigkeit der Behandlung betont, ausdrücklichst darauf hinzuweisen, daß für ein solches nicht behandlungsbedürftiges Myom auch die Röntgenbestrahlung nicht nur nicht angezeigt, sondern schlecht sein kann. Es macht immer Eindruck, wenn man anläßlich solcher Fälle den ausgezeichneten Satz Lokyers zitiert, der lautet: „So wie es besser ist, eine schlafende Dogge nicht zu wecken, soll man auch ein schlummerndes Myom in keiner Weise, auch nicht durch Röntgenstrahlen, angehen“.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Kahr, H. (1942). Richtlinien zur Beratung geschwulstkranker Frauen. In: Konservative Therapie der Frauenkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02089-0_6
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