Zusammenfassung
Wie im vorigen Kapitel ausgeführt, ist ein Stoff dann lumineszenzfähig, wenn er einen Teil der eingestrahlten Energie nicht in Wärme umwandelt, sondern früher oder später als Wellenstrahlung wieder abgibt. Besonders eingehend untersucht sind hierbei natürlicherweise diejenigen Lumineszenzstoffe, deren Emission im sichtbaren Gebiet liegt. Es gibt jedoch auch zahlreiche Lumineszenzstoffe, die im ultravioletten und ultraroten Gebiet strahlen. Erregt werden die Leuchtstoffe fast alle durch ultraviolette Strahlen; daneben besteht bei vielen lumineszierenden Substanzen auch noch Erregbarkeit durch kurzwelliges sichtbares Licht, durch Kathodenstrahlen, β-Strahlen, α-Strahlen, Kanalstrahlen sowie durch Röntgen- und γ-Strahlen. Die Erregung durch Röntgen- und γ-Strahlen ist insofern der Erregung durch β- und Kathodenstrahlen verwandt, als hier die Erregung nicht unmittelbar durch das Röntgenquant erfolgt, sondern durch ein Photo- oder Compton-Elektron, das der Röntgenstrahl in der Substanz des Lumineszenzstoffes ausgelöst hat. Ganz besonders wichtig und eingehend untersucht ist die schon erwähnte Erregung durch Ultraviolett. Ein Stoff kann durch die eine oder andere Strahlenart besonders gut erregbar sein. Auch innerhalb der verschiedenen Teile des ultravioletten Spektrums bestehen große Unterschiede in bezug auf Erregungsfähigkeit, indem beispielsweise Zinksulfide bevorzugt durch das langwellige Ultraviolett (um 365 mμ; herum) erregt werden, die Silikate und Wolframate dagegen durch mittelwelliges und kurzwelliges Ultraviolett (z. B. die Hg-Resonanzlinie 253,7 mμ).
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Literatur
Riehl: Ann. Phys., Lpz. (5) Bd. 29 (1937) S. 640f. — ScHÖN: Z. techn. Phys. Bd. 19 (1938) S. 361.
Die Bezeichnung „Kristallphosphore“ erscheint dem Verfasser insofern nicht ganz glücklich, als die Wortbildung auf kristalline Lumineszenz-stoffe schlechthin hinzudeuten scheint. Verf. möchte daher diesen Ausdruck als eine vorläufige, möglichst sparsam angewendete Bezeichnungsweise für die in diesem Buch in den Vordergrund gestellten Lumineszenzstoffarten wissen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Riehl, N. (1941). Einleitender Überblick über die physikalischen Eigenschaften der Lumineszenz. In: Physik und technische Anwendungen der Lumineszenz. Technische Physik in Einzeldarstellungen, vol 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02053-1_2
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