Zusammenfassung
Mit der wirtschaftlichen Vereinigung Deutschlands ist ein raumökonomisches Entwicklungsproblem entstanden. Angesichts der Größe des strukturschwachen ostdeutschen Raumes und des Ausmaßes der Disparitäten zwischen den alten und den neuen Ländern stellen die neuen Bundesländer die regionalpolitische Herausforderung in der Bundesrepublik Deutschland dar. Zu dem Süd-Nord-Gefälle in den alten Ländern ist ein West-Ost-Gefälle im vereinten Deutschland hinzugetreten. Die ökonomische Revitalisierung Ostdeutschlands ist durch Probleme gekennzeichnet, die in Quantität und Qualität über die Anpassungsprobleme altindustrieller Verdichtungsräume wie z.B. dem Ruhrgebiet oder strukturschwacher ländlicher Regionen in Westdeutschland hinausgehen.
„Ein Volk kann seinen Reichtum weiter dadurch steigern, daß es nicht eine Vorzugsbehandlung von anderen erzwingt, oder durch eine Führerstellung beansprucht, sondern sich mit ihnen als Gleichen zusammenschließt. In der Regel werden dann zwischen ihnen, wenn auch schrittweise, alle Zölle fallen. Die starken Industrien dehnen ihre Absatzgebiete weit ins Nachbarland aus. Die Schwachen werden von der Grenze zurückgedrängt oder kommen ganz zum erliegen. Die Vorteile des Zusammenschlusses liegen darin, daß alle Güter jetzt nur noch von dort bezogen werden, wo sie sich am billigsten einkaufen lassen.“ (August Lösch 1962: 243)
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Skopp, R. (1998). Standort Ostdeutschland: Mangelnde Tragfähigkeit des Wachstumsprozesses. In: Bade, FJ. (eds) Ost und West in Deutschland — Träume, Wirklichkeit, Perspektiven. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-01565-0_8
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