Zusammenfassung
Wenn im Winter mit westlichen Winden in Mitteleuropa der Frost vergeht und Tauwetter eintritt, so wundert sich kein Mensch darüber, weil jeder weiß, daß im Winter die Luft über dem Meer draußen viel wärmer ist als die Luft über dem festen Land. „Westwind“ heißt aber für Mitteleuropa nichts anderes als Luftzufuhr vom Ozean her. Nicht immer und überall gelingt es, auffällige Ternperatursteigerungen auf Zufuhr warmer Luft oder auf besonders kräftige Sonnenstrahlung zurückzuführen. In der kälteren Jahreshälfte treten z. B. in den nordseitigen Alpentälern sehr häufig Winde auf, die vom Alpenkamm herabwehen, in der Talregion die Temperatur innerhalb weniger Stunden, häufig auch nachts, um Io bis 15° erhöhen und die Schneedecke wegfressen. Mitten im Winter wird die Temperatur frühlingshaft, seltsame Wolken ziehen in großen Höhen, türmen sich als Mauer über den Bergen, von denen der warme Wind talwärts weht. Näher gerückt als sonst scheinen die Berge, die Luft ist viel durchsichtiger als gewöhnlich und tönt die Landschaft in satten Farben. Und nicht nur warm ist der Wind, sondern auch trocken und von übler Wirkung auf den Gemütszustand vieler Menschen: Es weht der Föhn!
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© 1952 Springer-Verlag Wien
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Ficker, H. (1952). Es braust der Föhn. In: Wetter und Wetterentwicklung. Verständliche Wissenschaft, vol 15. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-01490-5_6
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