Zusammenfassung
Die freieste Anwendung loser Schleifstoffe ist das Blasverfahren oder Sandeln, wobei ein Preßluftstrom das Korn ansaugt oder mitreißt und gegen das Werkstück wirft. Solche meist geschlossene Systeme können zugleich eine und mehrere in Größe und Querschnitt verschiedene Düsen, feste, frei oder zwangläufig bewegte Werkstückträger, auch mit kleineren Stücken gefüllte Trommeln u. dgl. mit Absaugung des Feinstaubes enthalten. Oder auch kann die Düse wie bei Wasserschläuchen von Hand u. a. gegen große Werkstücke bewegt werden. Es kommen hierfür dem Zweck angemessen nur gröbere bis mittelfeine Kornsorten in Frage, meist gewöhnlicher Natursand, Quarzsand, Glassand oder Bims, besonders aber für offene und schwerere Arbeiten der Stahlsand, der neben seiner stärkern Wirkung den Vorteil längerer Haltbarkeit und der Staubvermeidung bietet, zumal er u. U. auch Benetzung des Werkstückes zuläßt. Der Erfolg ist stets ein der mittleren Korngröße und dem Luftdruck angemessenes Rauhmatt bis zu feinstem seidigem Ziermatt. Daher dient das Verfahren sowohl zu gröbster Vorreinigung von verzundertem Guß wie anderseits zu edler Mattierung geschliffener oder polierter Fertigwaren, Zierbeschriftung oder entsprechender Dekoration bei aufgesetzten Blenden, Schablonen, teilweiser Lackabdeckung u. v. a. Jedes Metall und jeder andere Stoff kann bei gemäßer Abstimmung von Korn und Druck so behandelt werden; nur ist besonders für den Fall nachträglicher Galvanisierung u. dgl. zu beachten, daß mit zunehmender Weichheit des Metalles wie mit steigender Schärfe des Blaskornes ein größerer Teil des Kornes — oft nicht sichtbar — festhaftend eingeblasen wird, der vor weiterer Oberflächendeckung mindestens durch sorgfältige Waschung, rauschende galvanische Entfettung u. dgl. entfernt werden muß, um sichere Bindung des Auftrags zu gewährleisten.
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Werkmeister, O. (1947). Die Schleifverfahren. In: Das Schleifen und Polieren der Metalle. Werkstattbücher, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-01364-9_2
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