Zusammenfassung
Alle Tatsachen der Vererbung, die wir bis jetzt studierten, bezogen sich auf Genpaare am gleichen Ort eines Paars homologer Chromosomen. Wir studierten Paare von Allelen, von denen das eine aus dem anderen durch Mutation entstanden war. Also hatte A zu a, B zu b mutiert, so daß ein Paar von Allelen zustande kam, etwa das Gen für schwarz zu dem für weiß, das für normale Flügel zu dem für Stummelflügel. Nun fand man, daß ein und dasselbe Gen zu mehreren verschiedenen Zuständen mutieren kann. So kann das Gen für normale rote Augen bei der Taufliege nicht nur zu dem rezessiven Gen für weiße Augen mutieren, sondern auch zu einer ganzen Reihe anderer Augenfarben-mutanten, die dazwischen liegende Farbtöne bedingen, wie hochrot, kirschrot, aprikosenfarbig, creme und viele andere. Diese Gene werden nun multiple Allele genannt, ein Name, der leider sehr ähnlich klingt wie der für multiple Faktoren, die ja etwas ganz anderes sind, wie das vorhergehende Kapitel zeigte. Solche multiplen Allele, verschiedene Mutationsstufen ein und desselben Gens, sind nun für viele Gene bekannt, ja sogar für alle, die genügend studiert wurden und in manchen Fällen mögen es Reihen von Dutzenden multipler Allele sein.
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© 1952 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Goldschmidt, R. (1952). Multiple Allele. In: Die Lehre von der Vererbung. Verständliche Wissenschaft, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-01260-4_12
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