Zusammenfassung
An der Biologischen Versuchsanstalt beschaulich und ungehemmt wie ein Privatgelehrter zu arbeiten, war zwar sehr schön, kam aber als brotlose Beschäftigung auf die Dauer nicht in Frage. Nun hatte mich Hertwig einmal im Gespräch gefragt, ob ich nach beendetem Studium als Assistent an sein Institut kommen wolle. Aber nach meinem Examen war er nicht darauf zurückgekommen, und ich wagte nicht zu fragen. Da bot mir K. Heider eine Assistentenstelle am Innsbrucker Zoologischen Institut an. Das war eine Gelegenheit, bei Hertwig zu sondieren — denn München lockte mich mehr. Ich bat ihn um Rat, ob ich Helders Angebot annehmen solle. Die Antwort war überraschend. Er legte ausführlich und mit großer Objektivität dar, welche Vor- oder Nachteile ich als Assistent in Innsbruck, bzw. in München zu erwarten hätte und ersuchte mich, ganz nach eigenem Ermessen und ohne Rücksicht auf ihn zu wählen. Erfreut entschied ich mich für München. Hertwig war seinerseits erstaunt gewesen, daß ich auf sein — nur in Gedanken verfaßtes — Schreiben und Stellenangebot nicht eingegangen war. Ähnliches ist ihm in seinen alten Tagen mehrfach passiert.
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von Frisch, K. (1957). Als Assistent am Münchner Zoologischen Institut. In: Erinnerungen eines Biologen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-01238-3_4
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