Zusammenfassung
Das Holz ist ein Naturerzeugnis und nach seinem anatomischen Aufbau kein homogener Baustoff. Es ist zu vergleichen mit einem Röhrenbündel, bei dem die einzelnen Röhren parallel dem Herz des Stammes ringförmig angeordnet sind (Jahrringe) und deren Querschnitt und Wanddicke jeweils verschieden ist (Frühholz —Spätholz). Die Festigkeiten des Holzes sind von den Wachstumsverhältnissen abhängig: Klima, Bodenbeschaffenheit, Wind, Dichte des Bestandes; sie werden ferner weitgehend beeinflußt durch Holzkrankheiten, Astbildung und Wuchsfehler (Harzgallen, einseitiger Wuchs, Drehwuchs), Alter des Holzes bei der Fällung und bei der Benutzung und besonders durch den Feuchtigkeitsgehalt. Es schwankt nicht nur die Durchschnittsfestigkeit der einzelnen Stämme eines Bestandes, sie nimmt auch bei dem gleichen Stamm — wenigstens beim Nadelholz — vom Stammende nach dem Zopfende zu ab. Innerhalb eines Querschnittes bilden die jüngsten unter der Rinde liegenden Jahrringe (jedenfalls bei Fichtenholz, das im Kulturwalde gewachsen ist) das beste und härteste Holz. Eine Ausnahme davon macht nur das Holz, das — nicht künstlich gezüchtet — in seiner Jugend im Urwald sehr langsam gewachsen ist. Eine Beeinflussung der Holzeigenschaften durch den Forstmann ist nur in beschränktem Maße möglich (enge Pflanzung, zweckmäßige Durchforstung, Entastung).
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Literatur
GRAF, O. und K. EGNER: Holz als Roh-und Werkstoff 1 (1938) Heft 10, S. 384–388.
GRAF, O.: Holz als Roh-und Werkstoff 1 (1937) Heft 1/2 S. 13–16.
GRAF, O. und K. EGNER in der gleichen Zeitschrift 1 (1938) Heft 12 S. 460–464.
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© 1950 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Stoy, W. (1950). Die Grundlagen der Festigkeitsberechnung. In: Der Holzbau. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-01200-0_2
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