Zusammenfassung
Die ersten Versuche, krankhaft verändertes Lungengewebe zu entfernen, reichen in das Ende des vorigen Jahrhunderts zurück. 1883 resezierte W. Müller ein sarkomatös entartetes Osteochondrom der 5. Rippe, das einen großen Teil des rechten Unterlappens ergriffen hatte. 1901 entfernte Lothar Heidenhain (Worms) nach der „Thorax-fensterung“ bei einem Kranken mit Bronchiektasen große Teile des Unterlappens mit dem Glüheisen. Diese Technik hat Graham später zu seiner „Cautery lobectomy“ in mehreren Sitzungen ausgebaut. Im Jahre 1900 gelang dem Engländer Stretton die teilweise Entfernung des rechten Oberlappens, der eine tuberkulöse Kaverne enthielt. Alle diese Operationen können nur als kühne, tastende Versuche gewertet werden, da wesentliche physiologische und technische Voraussetzungen für Lungenoperationen noch fehlten. Erst der Vortrag von Sauerbruch: „Über die physiologisch-physikalischen Grundlagen bei intrathorakalen Eingriffen in meiner pneumatischen Operationskammer“ auf dem 33. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in Berlin 1904 rückte die Chirurgie der Thoraxorgane schlagartig in den Mittelpunkt des Interesses. Der geniale Gedanke Sauerbrucxs, durch Herstellung eines Unterdruckes in der Umgebung des Kranken die schädlichen Wirkungen des Pneumothorax auszuschalten, schien erst die Möglichkeit zu geben, alle mit der Eröffnung des Brustkorbes und den Eingriffen an seinen Organen verbundene Probleme im Tierexperiment und bei Operationen am Menschen zu untersuchen. Zu gleicher Zeit entwickelte Brauer sein Überdruckverfahren. Beide Methoden kämpften lange um den Vorrang, bis es sich zeigte, daß sie in ihren Wirkungen auf Atmung und Kreislauf ziemlich gleichwertig sind.
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Zenker, R., Heberer, G., Löhr, H.H. (1954). Geschichtliches zu den Lungenresektionen. In: Die Lungenresektionen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-01192-8_4
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