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„Es ist mit unserem Leben etwas ganz anderes geworden.“ Zwei Briefe von Löwith und Jaspers

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Part of the book series: Heidelberger Jahrbücher ((HJB,volume 41))

Zusammenfassung

Freunde in dem Sinne, in dem Max Scheler einmal gesagt hat, nur für Freunde könne man überhaupt philosophieren, sind Löwith und Jaspers nie gewesen. Schon früh äußert sich Löwith unverhohlen über den „leeren“, evokativen Gestus der Jaspersschen Philosophie, Jaspers reagiert mit einem schonungslosen Psychogramm, das in seiner Schärfe aus heutiger Sicht fast denunziatorisch wirkt.1 Daß auch Löwith Extreme nicht gescheut hat, verrät seine Polemik gegen Jaspers’ berühmteste und populärste Schrift >Die geistige Situation der Zeit<, Hitler habe 1933 „die Situation der Zeit mit weniger Geist entschieden“, vor der Jaspers vornehm überlegen „in der Form eines Weder-Noch“ kapitulierte.2 Es besteht kein Anlaß, den Gegensatz zwischen Löwith und Jaspers nachträglich in ein συμφιλοσοφενι030C; umzudeuten.

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Referenzen

  1. Vgl. Karl Jaspers, Notizen zu Martin Heidegger. Hrsg. von H. Saner, München: Piper 1989, 207.

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  2. Vgl. Karl Löwith, Mein Leben in Deutschland vor und nach 1933. Ein Bericht. Mit einer Vorbemerkung von R. Koselleck und einer Nachbemerkung von A. Löwith, Stuttgart: Metzler 1986, 71 f.

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  3. Es ist unsicher, ob die Korrespondenz nach 1945 erst mit den hier publizierten Briefen einsetzt. Beide Briefe vermitteln diesen Eindruck, einer Notiz Ada Löwiths zufolge soll Jaspers jedoch schon 1945 an Löwith geschrieben haben.

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  4. Karl Löwith, Sämtliche Schriften, Bd. 6: Nietzsche. Stuttgart: Metzler 1987, 490.

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  5. Karl Jaspers, Notizen zu Martin Heidegger, 108.

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  8. Brief Jaspers’ an Löwith vom 24. Oktober 1952.

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  9. Glückwunschtelegramm Jaspers’ an Löwith zum 60. Geburtstag am 9. Januar 1957.

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  10. Das im Times Magazine veröffentlichte Bild stammt vermutlich aus dem Februar/März 1947; Jaspers las in diesem Wintersemester in der Alten Aula der Universität über „Deutsche Gegenwart und Philosophie“. — Die Abbildung im Times Magazine erschien mit folgendem Untertext: „In an unheated lecture hall at Heidelberg students wear overcoats as they listen to Professor Karl Jaspers, one of Germany’s leading philosophers, who is devoting his lectures to the political re-education of German youth. Universities are overcrowded with young people who cannot get jobs or whose education was interrupted by six years of war.“

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  11. Jaspers wurde 1937 nach § 6 („Vereinfachung der Verwaltung“) des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt.

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  12. Löwiths Mutter entzog sich durch ihren Freitod in einem Sammellager in München-Milbertshofen der drohenden Deportation.

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  13. Afra Geiger, Schülerin von Jaspers und Heidegger, befreundet mit Löwith, starb im KZ Ravensbrück. — Vgl. K. Löwith, Mein Leben in Deutschland vor und nach 1933, 59. Afra Geiger steht möglicherweise hinter der Figur der Agnes Schlegel in Löwiths früher Autobiographie Fiala. Die Geschichte einer Versuchung. Internationale Zeitschrift für Philosophie 1/1997, 139–167, 151 ff.

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  15. Arnold Joseph Toynbee, 1889–1975; 1919–1924 Prof. für Byzantinistik und neugriechische Sprache, Literatur und Geschichte an der University of London, 1925–1955 Direktor am Royal Institute of International Affairs und Prof. für internationale Geschichte an der University of London. 1919 und 1945 Mitglied der britischen Delegation bei den Pariser Friedenskonferenzen. — A Study of History. 12 vols., London: Oxford University Press 1934–1961

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  16. Karl Jaspers, Allgemeine Psychopathologie. Mit 3 Abbildungen. 4., völlig neubearbeitete Auflage, Berlin: Springer 1946

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  17. Gemeint ist vermutlich die auch im Postskriptum erwähnte Schrift über Nietzsche und das Christentum: Karl Jaspers, Nietzsche und das Christentum. Hameln: Verlag der Bücherstube Fritz Seifert, o.J. [1946]; geringfügig veränderter Wiederabdruck in Aneignung und Polemik. Gesammelte Reden und Aufsätze zur Geschichte der Philosophie. Hrsg. von H. Saner, München: Piper 1968, 331–388.

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  18. Karl Löwith, Von Hegel bis Nietzsche. Zürich: Europa 1941. Zweite Auflage unter dem Titel Von Hegel zu Nietzsche. Der revolutionäre Bruch im Denken des 19. Jahrhunderts. Marx und Kierkegaard. Zürich: Europa/Stuttgart: Kohlhammer 1950 (vgl. Sämtliche Schriften Bd. 4: Von Hegel zu Nietzsche. Stuttgart: Metzler 1988, 1–490).

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  19. Hans-Georg Gadamer, *1900; Habil. bei Heidegger 1929, 1939 Ordinarius an der Universität Leipzig, 1947–1949 Prof. an der Universität Frankfurt/M., 1949 Nachfolger von Jaspers in Heidelberg, Emeritierung 1968. — Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik. Tübingen: Mohr 1960 (Gesammelte Werke Bd. 1: Hermeneutik I. Tübingen: Mohr 1986); Philosophische Lehrjahre. Eine Rückschau. Frankfurt/M.: Klostermann 1977, daraus: Karl Löwith. Gesammelte Werke Bd. 10: Hermeneutik im Rückblick. Tübingen: Mohr 1995, 418–423. — Gadamer, seit der gemeinsamen Marburger Studienzeit mit Löwith befreundet, hatte maßgeblichen Anteil an der Berufung Löwiths nach Heidelberg 1952.

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  20. Rudolf Bultmann, 1884–1976; 1916 ao. Prof. in Breslau, 1920 Ordinarius an der Universität Gießen, 1921–1951 Prof. für Neutestamentliche Theologie an der Universität Marburg. Kontroverse mit Jaspers über die Frage der Entmythologisierung, vgl. Karl Jaspers/Rudolf Bultmann, Die Frage der Entmythologisierung. München: Piper 1954. — Theologie des Neuen Testaments. Tübingen: Mohr 1953.

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  21. Martin Heidegger, 1889–1976; 1923–1928 ao. Prof. in Marburg; 1928 Ordinarius als Nachfolger Husserls an der Universität Freiburg, 1946 Lehrverbot durch die französische Militärregierung, 1951 ordentliche Emeritierung. — Sein und Zeit. Tübingen: Niemeyer 1927 (Gesamtausgabe Bd. 2, hrsg. von F. W. v. Herrmann, Frankfurt/M.: Klostermann 1976); Drei Briefe Martin Heideggers an Karl Löwith. In: Zur philosophischen Aktualität Martin Heideggers. Symposium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung vom 24.–28. April 1989 in Bonn-Bad Godesberg, Bd. 2: Im Gespräch der Zeit. Hrsg. von D. Papenfuss und O. Pöggeler, Frankfurt/M.: Klostermann 1990, 27–39. — Heidegger hat sich offensichtlich noch im Oktober 1933 für Löwith eingesetzt (vgl. O. Pöggeler, Neue Wege mit Heidegger. Freiburg: Alber 1992, 90) und war 1934 in einem parteiinternen Dossier attackiert worden, den „Halbjuden“ Löwith habilitiert zu haben. Von einer ersten, mißglückten Begegnung zwischen Heidegger und Löwith nach dem Krieg berichtet Hannah Arendt: „Was dabei vermutlich wirklich passiert ist oder passiert sein könnte, ist, daß Löwith mit ganz guten Absichten hinkam und dann irgendeine Äußerung fiel, die wieder alles verdarb.“ (Hannah Arendt/Heinrich Blücher, Briefe 1936–1968. Hrsg. von L. Köhler, München: Piper 1996, 298). — Löwiths Bemerkung „über Heidegger weiß ich nur indirekt“ steht im Zusammenhang mit den universitätspolitischen Konstellationen (und Komplikationen) im Zuge der sog. „ épuration“ unmittelbar nach der Besetzung Freiburgs im April 1945. Ausschlaggebend für die Haltung der Bereinigungskommission der Freiburger Universität und schließlich die Erteilung des Lehrverbots war ein informelles, von Heidegger selbst initiiertes Gutachten Jaspers’ (vgl. H. Ott, Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Frankfurt/M.: Campus 1988, 315–317; Martin Heidegger/Karl Jaspers, Briefwechsel 1920–1963. Hrsg. von W. Biemel und H. Saner, Frankfurt/M.: Klostermann/München: Piper 1990, 270–273), in dem Jaspers für Heideggers „Suspension vom Lehramt für einige Jahre“ plädierte.

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  22. Jean-Paul Sartre, 1905–1980; zwischen 1931 und 1944 Gymnasiallehrer in Le Havre, Laon und Paris, deutsche Kriegsgefangenschaft (1940–1941), nach Kriegsende freier Schriftsteller, Literatur-Nobelpreis 1964 (abgelehnt). — L’ être et le néant. Essai d’ ontologie phénoménologique. Paris: Gallimard 1943.

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  23. Die erste Ausgabe von „Les Temps Modernes“ erschien 1945 unter der Herausgeberschaft Sartres. Dem Redaktionskomitee gehörten u.a. Raymond Aron, Michel Leiris, Maurice Merleau-Ponty und Simone de Beauvoir an.

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  24. K. Löwith, Les implications politiques de la philosophie de l’existence chez Heidegger. Les Temps Modernes, n° 4, Novembre 1946, 343–360, übers. von J. Rovan. — Löwith hat später wiederholt auf den in „Les Temps Modernes“ publizierten Text zurückgegriffen, dem ursprünglich Passagen über Heidegger aus dem 1939/40 in Sendai verfaßten Harvard-Bericht zugrundeliegen: „L’essai qui suit a été écrit hors d’Allemagne, en 1939, dans le but unique d’éclairer nos propres idées et sans intentions de publication. Aujourd’hui, nous le publions en traduction frangaise, car nous sommes convaincus que les implications politiques immediates, c’est-à-dire nationales-socialistes, de la notion heideggerienne de l’Existence, si elles semblent etre dépassées par les événements, possèdent cependant une histoire et une portée qui vont bien au delà de la personne d’Heidegger et au delä de la situation de l’Allemagne entre les deux geurres. Le fait qu’ Heidegger ait trouvé durant la dernière guerre cette nombreuse audience parmi les intellectuels français, que lui refuse l’Allemagne actuelle, est un symptome qui mérite de retenir l’attention.“ (A.a.O., 343; vgl. Mein Leben in Deutschland vor und nach 1933, 27 ff.; Der europäische Nihilismus. Betrachtungen zur geistigen Vorgeschichte des europäischen Krieges. Sämtliche Schriften Bd. 2: Weltgeschichte und Heilsgeschehen. Zur Kritik der Geschichtsphilosophie. Stuttgart: Metzler 1983, 473–540, 515 ff. sowie Der okkasionelle Dezisionismus von C. Schmitt. Sämtliche Schriften Bd. 8: Heidegger — Denker in dürftiger Zeit. Zur Stellung der Philosophie im 20. Jahrhundert. Stuttgart: Metzler 1984, 32–71, 61 ff.). An die Veröffentlichung schloß sich eine Debatte zwischen Alphonse de Waelhens und Löwith an (Waelhens, La Philosophie de Heidegger et le Nazisme. Les Temps Modernes, n° 22, Juillet 1947, 115–127; Löwith, Réponse a M. de Waelhens. Les Temps Modernes, n° 35, Août 1948, 370–373; Waelhans, Réponse a cette Reponse. A.a.O., 374–377; siehe unten Anm. 25). Heidegger selbst hat vor allem auf Löwiths Kritik in Heidegger — Denker in dürftiger Zeit, Frankrurt/M.: Fischer 1953 (Sämtliche Schriften Bd. 8, 124–227), verbittert reagiert, vgl. den Brief an Elisabeth Blochmann vom 19. 1. 1954, Martin Heidegger/Elisabeth Blochmann, Briefwechsel 1918–1969. Hrsg. von J.W. Storck, Marbach a.N. 1989, 102 f. Unmittelbar auf den Artikel in „Les Temps Modernes“ dürfte sich Heideggers Bemerkung gegenüber H.W. Petzet beziehen, daß Löwith „als Emigrant unter den USA-Emigranten, über die Schweiz und Paris, die übelsten Lügen gegen mich ausstreute“, H.W. Petzet, Auf einen Stern zugehen. Bemerkungen und Gespräche mit Martin Heidegger 1929–1976. Frankfurt/M.: Societäts-Verlag 1983, 98. Zu einer gewissen Aussöhnung zwischen Löwith und Heidegger kam es erst 1969 anläßlich eines Kolloquiums in Heidelberg zu Heideggers 80. Geburtstag.

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  25. Wie Löwith seinen Beitrag richtig gedeutet wissen wollte, zeigt ein Brief an Delio Cantimori vom 9. 1. 1948: „Heidegger halte ich (trotz meines Aufsatzes in Sartres Zeitschrift) nach wie vor für den einzigen bedeutenden Philosophen der Gegenwart. Sie fanden diesen Aufsatz ‚cattivo ma bello‘ [boshaft, aber schön] — warum cattivo? Im Grunde ist es eine Apologie Heideggers.“ Eric Weil (vgl. Les cas Heidegger. Les Temps Modernes, n° 22, Juillet 1947, 128–138) habe das verstanden, im Gegensatz zu Waelhens, „auf dessen Kritik ich gerade [eine] Antwort schreibe, cattivo und nicht bello! Komisch, daß diese französischen Existentialisten gar nicht merken, daß sie mit dem Feuer spielen und daß ‚Politik‘ nicht von Geschichte und Geschichte nicht von Philosophie getrennt werden kann.“

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  26. „Die Wandlung. Eine Monatsschrift“ erschien zwischen 1945 und 1949, herausgegeben von Dolf Sternberger unter Mitwirkung von Jaspers, Werner Krauss und Alfred Weber.

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  27. Dolf Sternberger, 1907–1989; Promotion 1932 in Frankfurt/M. bei Paul Tillich; 1934–1943 Redakteur der „Frankfurter Zeitung“, 1960–1972 Prof. für Politische Wissenschaften an der Universität Heidelberg. — Der verstandene Tod. Eine Untersuchung zu Martin Heideggers Existenzial-Ontologie. Leipzig: Hirzel 1934 (Schriften Bd. 1: Über den Tod, Frankfurt/M.: Insel 1977, 69–264).

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  28. Um eine Gastprofessur für Löwith in Marburg hatten sich u.a. Bultmann und der damalige Rektor, Julius Ebbinghaus, bemüht. Löwith verband mit dem — nicht zustandegekommenen — „Experiment“ offensichtlich schon frühzeitig den Gedanken an eine endgültige Rückkehr nach Deutschland.

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  29. Die genannte Studie wurde zunächst in englischer Sprache publiziert: Meaning in History. The theological Implications of the Philosophy of History. Chicago: The University of Chicago Press 1949. Eine Vorfassung bildet der Aufsatz The theological Background of the Philosophy of History. Social Research 13 (1946) 51–80. Die deutsche, von Löwith „neu durchgesehene“ Übersetzung von „Meaning in History“ erschien 1953 als Weltgeschichte und Heilsgeschehen. Die theologischen Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie (Sämtliche Schriften Bd. 2, 7–239). In Anteile. Festschrift für Martin Heidegger zum 60. Geburtstag, Frankfurt/M.: Klostermann 1950, 106–153, hatte Löwith, ebenfalls unter dem Titel „Weltgeschichte und Heilsgeschehen“ (Sämtliche Schriften Bd. 2, 240–279) bereits den, wie er sagt, „verschärften Leitgedanken“ der Buchfassung präsentiert. Vgl. auch die Nachweise und Anmerkungen zu Bd. 2 der Sämtlichen Schriften, a.a.O., 607 ff.

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  30. geschichte] im Text: „geschichte“

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  31. Welt-] im Text: „Welt“

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  32. eine] gestr.: „Die“

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  33. William James, 1842–1910; 1880–1885 Assistent Prof., 1885–1907 Prof. für Psychologie und Philosophie an der Harvard University. — The Principles of Psychology. 2 vols., New York: Holt 1890 (The Works of William James, Bd. 8, Cambridge, Mass.: Harvard University Press 1983).

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  34. Josiah Royce, 1855–1916; 1892–1916 Prof. an der Harvard University, 1892 als Prof. für Geschichte der Philosophie, 1914 als Prof. für Natural Religion, Moral Science, and Civil Polity. — The Problem of Christianity. 2 Vols., New York: MacMillan 1913.

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  35. George Santayana, 1863–1952; 1889–1912 Prof. an der Harvard University, verließ die Vereinigten Staaten 1912, um als freier Schriftsteller in Europa zu leben. — Scepticism and Animal Faith. Introduction to a system of Philosophy. New York: Scribner’s 1923.

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  36. Reinhold Niebuhr, 1892–1971; lehrte zwischen 1928 und 1960 am Union Theological Seminary in New York, zunächst als Associate Prof. für Religionsphilosophie, später als Prof. of Applied Christianity, Ethics, and Theology. — The Nature and Destiny of Man. 2 vols., New York: Scribner’s 1941, 1943. — Niebuhr und Tillich vermittelten Löwith 1941 die Stelle am Hartforder Theological Seminary.

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  37. Nikolai Berdiajew, 1874–1948; nach der Oktoberrevolution 1920–1922 Philosophiedozent an der Universität Moskau, Exil in Berlin und Paris. — Selbstdarstellung in PhilosophenLexikon. Unter Mitwirkung von G. Jung verfaßt und hrsg. v. W. Ziegenfuß, Berlin: de Gruyter 1949, Bd. 1, 102–108.

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  38. die] „die“ eingef.

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  39. ein] „ein“ eingef.

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  40. hier-] im Text: „hier“.

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  41. Weise] „Weise“ eingef.

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  42. Löwith bezieht sich offensichtlich auf sein 1935 erschienenes Buch Nietzsches Philosophie der ewigen Wiederkunft des Gleichen. Berlin: Verlag Die Runde, in zweiter, bearb. Auflage unter dem Titel Nietzsches Philosophie der ewigen Wiederkehr des Gleichen. Stuttgart: Kohlhammer 1956 (vgl. Sämtliche Schriften, Bd. 2, 101–384). Für die Erstauflage hatte Löwith als Anhang einen Überblick über aktuelle Nietzsche-Deutungen geplant, der Abdruck wurde wegen Löwiths damals inopportuner Kritik am Baeumler untersagt. Der Text erschien erst im Anhang zur zweiten Auflage („Zur Geschichte der Nietzsche-Deutung [1894— 1954]“), ergänzt u.a. um eine kritische Analyse von Jaspers’ Nietzsche-Interpretation (Karl Jaspers, Nietzsche. Einfiihrung in das Verständnis seines Philosophierens. Berlin: de Gruyter 1936).

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  43. Im Exil lehrte Löwith von 1936 bis 1941 an der Kaiserlichen Universität Sendai; die „östlichen Erfahrungen“ sind in mehrere kleinere Arbeiten eingegangen, vgl. Sämtliche Schriften Bd. 2, 541 ff.

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  44. Bruno Bauer, Russland und das Germanentum. Charlottenburg: Egbert Bauer 1853 (ND Aalen: Scientia 1972); auszugsweiser Wiederabdruck in: Die Hegelsche Linke. Texte aus den Werken von Heinrich Heine, Arnold Ruge, Moses Hess, Max Stirner, Bruno Bauer, Ludwig Feuerbach, Karl Marx und Sören Kierkegaard ausgewählt und eingeleitet von Karl Löwith. Stuttgart: Frommann 1962, 75–122.

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  45. Wie das Kapitel über Bauer in Von Hegel zu Nietzsche zeigt, meint Löwith „die Frage: Rußland oder Europa“ (Sämtliche Schriften 4, 140). Löwith zitiert in diesem Zusammenhang Bauer, die Frage der Gegenwart sei, „ob die germanische Welt den Untergang der Zivilisation ... überleben, oder ob die russische Nation allein die neue Zivilisation bestimmen wird — ob das beginnende Zeitalter das russische heißen, oder ob ihm im Verein mit dem Russentum auch das Germanentum seinen Namen beilegen wird.“ (A.a.O., 138 f.)

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  46. Siehe oben Anm. 18 — In Jaspers’ Bibliothek befindet sich ein Exemplar der ersten Ausgabe Zürich 1941.

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  47. Philosophie] handschriftl. eingef., im Text: „Prophetie“.

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  48. Karl Jaspers, Vom europäischen Geist. Vortrag gehalten bei den Rencontres Internationales de Genève September 1946. München: Piper 1947. Wiederabdruck in Rechenschaft und Ausblick. Reden und Aufsätze. München: Piper 1951, 233–264; Das Wagnis der Freiheit. Gesammelte Aufsätze zur Philosophie. Hrsg. von H. Saner, München: Piper 1996, 59–85.

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  49. Löwith hatte sich in einer Sammelrezension in der Zeitschrift für Sozialforschung 6 (1937) 405–407 (Sämtliche Schriften Bd. 6, 489–492) äußerst negativ zu Jaspers Nietzsche-Buch von 1936 geäußert; dieser frühe Text liegt auch der Jaspers-Kritik in der zweiten Auflage von Nietzsches Philosophie der ewigen Wiederkehr des Gleichen zugrunde (siehe oben Anm. 35). iber Jean Wahl wußte Jaspers von Löwiths harschem Urteil (vgl. Karl Jaspers, Notizen zu Martin Heidegger, 108, sowie die bei Wahl — Recherches philosophiques 6 (1936/37) 346–362 — wiedergegebenen Äußerungen Löwiths zu Jaspers). In einem späteren Brief vom 1. Juli 1955 hat Jaspers noch einmal „die radikale Differenz zwischen uns in der Nietzsche-Auffassung“ betont: „Sie beschäftigen sich noch einmal mit der Ewigen Wiederkehr, gewiss eine interessante Sache. Aber in welchem Sinne ‚zentral‘? Für Nietzsches Stimmung in gewissen Augenblicken, wenn er von dem Geheimnis nur leise seinen Freunden Kunde gab? Oder weil in einem systematisch zu entwerfenden Gedankenzusammenhang dieser Begriff unerlässlich ist? Oder weil für die Bedeutung des Nietzscheschen Philosophierens hier ein besonderes Gewicht liege? In dem letzten Sinne würde ich Ihnen nicht zustimmen. In den beiden ersten Fragen dagegen würde ich Ihnen rechtgeben. Wir haben uns, glaube ich, niemals darüber unterhalten, aber ich vermute ein[e] radikale Differenz zwischen uns in der Nietzsche-Auffassung, die wiederum gründet in der Differenz über den Sinn von Philosophie überhaupt.“

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  50. 1938] im Text korrigiert: „1918“.

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  51. Jaspers war von Aline Mayrisch nach Colpach eingeladen worden und reiste im September 1938 für mehrere Tage nach Luxemburg, vgl. Aline Mayrisch/Karl Jaspers, Briefwechsel 1938–1946. Galerie. Revue culturelle et pédagogique 11 (1993) n° 3, 394–404.

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  52. Löwith veröffentlichte 1932 einen Artikel Existenzphilosophie (Zeitschrift für Deutsche Bildung 8 (1932) 602–613; Sämtliche Schriften Bd. 8, 1–18) und im darauf folgenden Jahr einen Artikel Die geistige Situation der Zeit (Neue Jahrbücher für Wissenschaft und Jugendbildung 9 (1933) 1–10; Sämtliche Schriften Bd. 8, 19–31, Wiederabdruck in Karl Jaspers in der Diskussion. Hrsg. von H. Saner, München: Piper 1973, 142–152). Mit der „Besprechung“ hat Jaspers vermutlich den zweiten Aufsatz im Auge. Wie eine Stelle aus einem Gutachten über Löwith vom 17. 10. 1934 nahelegt, hat Jaspers in der Kritik Löwiths zugleich eine grundsätzliche „Verwerfung“ seines Hauptwerks, der Philosophie (Berlin: Springer 1932), gesehen: „Eine ungemein kritische Begabung hat sich m.E. in seinen [sc. Löwiths] Besprechungen gezeigt. Selbst aus dem von ihm Abgelehnten vermag er meistens auch das Positive sprechen zu lassen. Daß ich persönlich seinem Philosophieren mangels seines Sinns für Transcendenz fremd gegenüberstehe, ist unausweichlich, zumal ich von ihm die kritische Verwerfung meines Hauptwerks, in nobelster Form, erfahren habe.“

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  53. Laut Vorlesungsverzeichnis hatte Jaspers für das Sommersemester 1947 eine zweistündige Vorlesung „Geschichte der Philosophie im Altertum“ angekündigt. Die Vorlesung, die im Wintersemester fortgesetzt wurde, ist als Vorarbeit zu Vom Ursprung und Ziel der Geschichte (München: Piper 1949) zu verstehen.

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Kaegi, D. (1997). „Es ist mit unserem Leben etwas ganz anderes geworden.“ Zwei Briefe von Löwith und Jaspers. In: Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 41. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-01162-1_20

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