Pathologische Anatomie und Pathogenese der Pyelonephritis (Destruktive, bakterielle interstitielle Nephritis)

Zusammenfassung

Die pyelonephritischen Nierenveränderungen bilden fraglos die größte Gruppe der Nierenkrankheiten im heutigen Untersuchungsgut. In den letzten Jahren ist auch das klinische Interesse an dieser vielgestaltigen Form der Nierenentzündung außerordentlich gewachsen. Die Kenntnis der Pathogenese und der Erscheinungsformen ist für den Urologen von ganz besonderer Bedeutung, da dieses Leiden seine operativen und sonstigen Bemühungen um den Patienten bei ungenügender Kenntnis und Bekämpfung häufig zunichte macht. Das Besondere dieser Affektion ist in ihrem oft ganz schleichenden Verlauf zu erblicken, so daß erst nach Jahren und Jahrzehnten eine langsam einsetzende Niereninsuffizienz, eine renale Hypertonie oder anderweitige Störungen auf Vergessenes und Übersehenes aufmerksam machen. Aus diesen Gründen sind auch die statistischen Befunde von größter Bedeutung, da sie den Kliniker auf die notwendige Prophylaxe aufmerksam machen und ihn daran erinnern, daß die Krankheit sich meist nicht von selbst in ihren Frühstadien zeigt, sondern daß nach ihr gesucht werden muß. Entscheidend sind heute die Anfangs- und die Schlußphase der Pyelonephritis, in welchen durch geeignete Prophylaxe und eventuell operative vorbeugende Maßnahmen einerseits und andererseits, wenigstens im Fall der Hypertonie, durch Nephrektomie erfolgreich eingegriffen werden kann.

Zusammenfassende pathologisch-anatomische Arbeiten: STAFm1LI.a und DoPnEIDE (1930), Pe’rsenAR (1934), WEISS R. PARKER (1939), RAASOHOU (1948), KnI:EuAN et al. (1960), Gcooa (1901 a).

Für die finanzielle Unterstützung bei der Durchführung eigener experimenteller und empirischer Untersuchungen sind wir dem Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung zu größtem Dank verpflichtet.Abgeschlossen an Ostern 1962.