Körperbeschwerden von Kindern im Alter von 8–15 Jahren

Zusammenfassung

Kinder werden im Laufe ihrer Schulzeit einer Vielzahl von Leistungsprüfungen unterzogen, sei es durch Klassenarbeiten, sei es durch Intelligenz- oder Leistungstests. Pädagogische Bemühungen sind damit befaßt, auf welche Art und Weise der Lernstoff appetenter dargeboten werden kann, wie die Motivation der Schüler erhöht werden kann, und man diskutiert, welche Lerninhalte von Bedeutung sind und deshalb unbedingt in den Lehrplan gehören. Zwar haben sich Erziehende immer wieder in den Kopf gesetzt, auch den Körpern ihrer Zöglinge pädagogisch Gutes anzutun, doch „eine Pädagogik, die den Körper ernst nahm, hatte ihn doch verfehlt, weil sie an ihm vorbei auf Vollkommenheit zielte“ (Wünsche 1982). Die Überbetonung des Erwerbs von Kulturtechniken ist im Zuge der Bildungsreform oft kritisiert worden und der Erwerb sozialemotionaler Fähigkeiten gefordert worden. Die Schulsituation ist heute dennoch weitgehend körperfeindlich. Die musischen Fächer sind sehr in den Hintergrund getreten, sie werden am ehesten von Stundenausfällen betroffen. Der Körper der Kinder spielt in der Schule nur marginal eine Rolle, er hat ruhig und diszipliniert zu sein und soll die Kopfarbeit nicht behindern. Es gibt zwar ein Fach Leibeserziehung, auch Sport genannt, das der Körperertüchtigung dienen soll. Gefordert werden hier Körperbeherrschung und wiederum Leistung. Das Körpererleben der Kinder ist Privatsache und liegt nicht in der Verantwortung der Schule.