Zusammenfassung
Wegen der großen Anforderungen an die Leistungen der Krankenhäuser und des hohen damit verbundenen Aufwands ist eine Kontrolle der stationären Versorgung notwendig, die eine hohe medizinische Qualität bei Vermeidung unwirtschaftlicher Betriebsformen sichert. Dazu werden vermehrt Analysen benötigt, die die eigentlichen Ursachen der Inanspruchnahme stationärer Leistungen, nämlich die Krankheiten der Patienten, berücksichtigten. Solche morbiditätsorientierten Studien stützen sich wesentlich auf Methoden und Instrumente der Medizinischen Informatik (medizinische Klassifikationen, EDV-gestützte Betriebsabläufe, Basis-und Verlaufsdokumentationen usw.) und der Medizinischen Statistik (Studiendesign, Datenreduktion, statistische Auswertung usw.) und es soll hierzu exemplarisch aus westdeutschen Studien berichtet werden. So wurde der Einfluß von Diagnosenspektrum (aus dem Krankheitsartenprofil) und Bettenauslastung auf die Kosten im Krankenhaus mit Hilfe von Faktoren- und Regressionsanalysen untersucht. In einem ähnlichen Ansatz wird eine kontinuierliche Spezifikation des Krankenhausprodukts mit der Verweildauer als Ressourcenverbrauchsindikator in Analogie zu diagnosebezogenen Fallklassifikationen entwickelt und diskutiert. Ohne direkte Kostenbetrachtung sind in sogn. Fehlbelegungsstudien, die medizinisch nicht als notwendig eingeschätzten Verweildaueranteile diagnosebezogen bestimmt worden, wobei eine repräsentative Stichprobe bundesdeutscher Akutkrankenhausfälle als Datenbasis diente. Die Anforderung solcher und ähnlicher Studien an unser Fach und die meist in der Datenqualität liegenden Grenzen ihrer Aussagefähigkeit werden diskutiert.
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Klar, R. (1991). Morbiditätsorientierte Studien zur Stationären Versorgung in der Bundesrepublik. In: Guggenmoos-Holzmann, I. (eds) Quantitative Methoden in der Epidemiologie. Medizinische Informatik und Statistik, vol 72. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00879-9_3
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