Zusammenfassung
Seit Réaumur 1719 unter Hinweis auf den Bau der Wespen auf die Möglichkeit verwies, daß Holz Rohstoff der Papierherstellung sein könne, wurden viele Versuche in dieser Richtung unternommen. Doch eine praktische Lösung wurde nicht gefunden, bis der sächsische Webermeister Friedrich Gottlob Keller 1844 nach einem spielerischen Versuch der Durchbruch gelang. Es heißt, Keller habe am Schleifstein in einem Brett festgeklemmte Kirschkerne abgeschliffen, um daraus für seine Kinder eine Kette zu machen. Dabei habe er beobachtet, daß sich beim Trocknen eines milchigen Tropfens ein feines Papierblättchen bildete. Diese Beobachtung veranlaßte Keller zu intensiven Experimenten über das Schleifen von Hölzern. Mit diesen Arbeiten verhalf der Webermeister der Papierindustrie zu einer Sternstunde. Das Verfahren Kellers beruhte darauf, daß er Holz unter Zugabe von Wasser unter Druck an einen rotierenden Schleifstein preßte und dabei einen Faserstoff gewann (Abb.46). Im Jahre 1840 nahm der Erfinder auf seine Schleifmaschine ein deutsches Patent und 1845 in Sachsen ein Privileg auf ein Verfahren zur Gewinnung eines Papiers aus seiner Holzfaser bei einem Zusatz von 50–60% Lumpenpapier.
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Sandermann, W. (1988). Holz wird Papierrohstoff. In: Die Kulturgeschichte des Papiers. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00759-4_13
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