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Zusammenfassung

Die sokratische Ironie ist noch immer aktuell, und wenn wir uns dem Gebiet des allgemeinen Welt- und Selbstverständnisses nähern und in ihm bewegen wollen, tun wir gut daran, uns den Sinn jenes „ich weiß, daß ich nicht weiß“ vor Augen zu halten und kritische Vorsicht walten zu lassen auch da, wo Geläufiges-Allzugeläufiges ein rasches Urteil zu erlauben scheint. Es fehlt uns zwar nicht an Achtung vor den positiven Wissenschaften, und wenn im Raum der allgemeinen Bildung ein Satz auftaucht, der sich durch seine Terminologie als Aussage einer positiven Wissenschaft zu erkennen gibt, so schalten wir gleich die Vorsicht ein, die aus der Einsicht entspringt, daß ein solcher Satz nur im Begründungszusammenhang dieser Wissenschaft ganz und echt zu verstehen ist. Aber wenn ein wie auch zu begründender und zu denkender Satz das allgemeine Selbst- und Weltverständnis berührt, so regt sich gleich die Gegenrede, als ginge es nur darum, sich da zu behaupten, wo man steht, und jedes Berührende durch Selbstbehauptung zu überwinden. Das ist eine fruchtbare Quelle von Mißverständnissen.

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  1. Diese Abwehr richtet sich auch gegen den Aufsatz von Jaspers über die Theologie Bultmanns in der Schweizerischen Theologischen Umschau, den wir in unserer Darstellung nicht berührt haben, weil er zu wenig mit der Sache zu tun hat. In der Tat verfehlt Jaspers seinen Gegenstand schon im Ansatz, indem er unterstellt, daß die Theologie Bultmanns in einer rationalistischen Wissenschaftstheorie und Anthropologie wurzele, und die Banalität seines Gegners geht (wie eine nicht abreißende Kette von Entgleisungen) durchaus auf seine eigenen Kosten. Die anschlielende Darstellung des philosophischen Glaubens ist aber doch beachtenswert: Von der Grazie und Würde Platos bei der Durchleuchtung von Mythen und von der kritischen Zurückhaltung Kants vor dem Transzendenten ist darin auch nicht eine Spur zu finden, geschweige denn, daß sokratische Ironie, Humor, Ehrfurcht, Güte oder gar Gnade in dieser Luft lebendig werden könnten. Wir verstehen diese düstere Selbstherrlichkeit als das konsequente Ergebnis eines philosophischen Irrtums, nämlich der Verkennung der Zuständigkeiten. Besonders deutlich ist die Verfehlung des theologischen Gegenstandes in der Kritik der Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben, von der Jaspers seinen Äußerungen nach nur die absurde rationale Chiffer zu Gesicht bekommen hat.

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© 1954 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Reidemeister, K. (1954). Über den Ursprung der Theologie Bultmanns. In: Die Unsachlichkeit der Existenzphilosophie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00728-0_1

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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