Zusammenfassung
Beim Tiefziehen wird der Werkstoff durch Dehnen und teilweise außerdem durch Stauchen aus einer Fläche in einen Hohlkörper verwandelt. Die Blechscheibe wird dabei zwischen dem Ziehring und dem Niederhalter eingespannt. Dieser ist in der Mitte zwecks Durchgang des Ziehstempels ausgespart, der beim Eindrücken in die Blechscheibe dieselbe zu einem Hohlkörper umformt. Dieser Vorgang wird in der Abb. 287 für ein rundes, zylindrisches Ziehteil erläutert :
-
I.
Der Zuschnitt vom Blechscheibendurchmesser D wird auf den Ziehring gelegt.
-
II.
Der Niederhalter und der Ziehstempel gehen nach unten. Der Niederhalter trifft dabei eher auf die Blechscheibe auf und hält sie an ihren äußeren Teilen fest.
-
III.
Der später auftreffende Stempel des Durchmessers dp — oft auch kurz als d bezeichnet — zieht die Blechscheibe durch die Öffnung des Ziehringes hindurch, wobei der Werkstoff der Blechscheibe über die Ziehkante des Halbmessers r „nachfließt“ und der äußere Durchmesser D auf D’ verkürzt wird. Dieser noch zwischen Ziehring und Niederhalter verbleibende äußerste Ring der Blechscheibe wird als Blechflansch bezeichnet. Er wird beim Vordringen des Stempels immer kleiner und verschwindet schließlich vollständig beim völligen Durchzug des Teiles. Soll jedoch ein Blechflansch stehenbleiben, so ist die Ziehtiefe zu begrenzen.
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Referenzen
Siehe S. 378 dieses Buches, wo über die Halbkugelfertigung Weiteres berichtet wird.
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Über Beschneidewerkzeuge s. Werkzeugblätter 15, 16 und 18 sowie Abb. 151 bis 161 und 168 bis 172.
Die älteren von Glück, Kaczmarek, Kurrein und Musiol vorgeschlagenen Zuschnittsverfahren werden hier nicht mehr beschrieben, sind aber in den früheren Auflagen dieses Buches ausführlich erläutert (1. Aufl. 1949, S. 150–152, 2. Aufl. 1954, S. 256–258, 3. Aufl. 1957, S. 306–308).
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Gentsch, G.: Das Tiefziehen von halbkugelförmigen und parabolischen Werkstücken. Ind. Anz. (89), 1967, Nr. 99, S. 2228–2231.
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Siehe Bredenbeck, R.: Stanzwerkzeug-Gesenke aus Gußeisen. Iron Age Jg. 145, H. 20, S. 38/39. Jevons: Werkzeuge für Tiefziehen und Pressen. Metal-Ind. 55 (1939), H. 14, S. 331–335.
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Im Rahmen dieses Buches können die zahlreichen auf die Beschaffenheit des Bleches zurückzuführenden Ziehfehler nicht behandelt werden. Insoweit sei auf des Verfassers Buch: Das Blech und seine Prüfung (Berlin—Göttingen—Heidelberg : Springer 1953) verwiesen, wo solche Fehler ausführlich erläutert werden. Oehler, G.: Beseitigung von Fließfiguren in Preßteilen aus Tiefziehblechen. K7epzig-Fachber. 76 (1968), H. 8, S. 498–499.
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Siehe Abstreckziehen, S. 456 bis 463.
Diss. Haverbeck (TH Hannover 1961).
Beispiele der Rückfederung an tiefgezogenen Teilen sind in des Verfassers Buch über Biegen (München 1962), S. 146–153 angegeben.
Verschiedene solche Fehler sind in dem Buch Oehler: Das Blech und seine Prüfung (Berlin—Göttingen—Heidelberg : Springer 1953), beschrieben und dort anhand der Abb. 5–25, 27–29, 31, 163, 165, 199 bildlich erläutert.
Oehler, G.: Gestaltung gezogener Blechteile. 2. Aufl. Berlin—Heidelberg—New York: Springer 1966. S. 15, Abb. 10.
Ziegler, W.: Das Grenzziehverhältnis beim Tiefziehen. Ind. Ang. 91 (1969), Nr. 30, S. 663–668, Bild 6–8.
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Oehler, G. (1973). Das Tiefziehen. In: Schnitt-, Stanz- und Ziehwerkzeuge. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00717-4_5
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