Zusammenfassung
Zur Gruppe der Psychotomimetika sind alle psychotropen Pharmaka und Drogen zu rechnen, die in Dosierungen, die noch keine wesentlichen peripheren Wirkungen entfalten, beim Menschen weitgehend regelhaft zur Manifestation psychopathologischer Phänomene psychotischen Gepräges führen. Dabei kann es sich um Störungen der Stimmung, des Denkens, der Wahrnehmung, des Ich-Erlebens, des Zeit- und Raumerlebens und um rauschartige Bewußtseinsveränderungen handeln. Es hängt außer von der Art, der Dosis und der Applikation des jeweils benutzten Pharmakons auch von individuellen und von Umgebungsfaktoren („setting“) ab, ob es nur zu einem leichten Rausch oder zu intensiveren psychischen Veränderungen bis hin zu toxischen Psychosen kommt. An Experimente mit Psychotomimetika knüpfen sich noch heute Hoffnungen, aus den Ergebnissen auf Ursachen und Entstehung der endogenen Psychosen Rückschlüsse ziehen zu können. Man bezeichnet daher auch die durch Psychotomimetika hervorgerufenen psychopathologischen Syndrome als „Modellpsychosen“. Für die psychotomimetisch wirkenden Pharmaka gibt es verschiedene Bezeichnungen. Das hängt damit zusammen, daß diese Pharmaka und Drogen (z. B. Pilzgifte, Kakteenextrakte, Extrakte von Blattpflanzen) in verschiedenen Kulturen seit langem bekannt sind und von jeher großes Interesse erregt haben.
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Benkert, O., Hippius, H., Wetzel, H. (1986). Psychotomimetika. In: Psychiatrische Pharmakotherapie. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00715-0_10
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