Zusammenfassung
Der Naturfreund hat zweifach Gelegenheit, mit den Bienen unschwer eine Bekanntschaft anzuknüpfen: geht er an einem warmen Frühlings- oder Sommertag einem blühenden Obstgarten oder einer blumigen Wiese entlang, so sieht er, wie sie sich an den Blüten zu schaffen machen; und wenn er am Bienenstande eines Imkers vorbeikommt, so sieht er sie dort an den Fluglöchern ihrer Wohnungen aus und ein fliegen. Es mögen ein paar Dutzend oder mehr als hundert Bienenstöcke sein. Der Imker kann sich auch, wenn er will, mit einem einzigen begnügen. Aber er kann keine kleinere Einheit haben als einen „Bienenstock“, ein „Bienenvolk“, dem viele tausend Bienen angehören. Der Bauer kann eine einzelne Kuh, einen Hund, wenn er will ein Huhn halten, aber er kann keine einzelne Biene halten — sie würde in kurzer Zeit zugrunde gehen. Das ist nicht selbstverständlich, es ist sogar sehr merkwürdig. Denn wenn wir uns in der Sippe der entfernteren Verwandtschaft unserer Bienen umsehen, bei den anderen Insekten, so ist ein solches zuhauf Zusammenleben durchaus nicht allgemeiner Brauch.
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© 1977 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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von Frisch, K. (1977). Das Bienenvolk. In: Aus dem Leben der Bienen. Verständliche Wissenschaft, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00667-2_1
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