Zusammenfassung
Die Behandlung von Hemiplegiepatienten vollzieht sich als Prozeß des Lehrens und Lernens. Der Therapeut lehrt, der Patient lernt. Dabei muß der Therapeut sein Fach sehr gut beherrschen. Er muß also, wenn es darum geht, daß der Patient Bewegungen und Reaktionen wiedererlernen soll, genau wissen, welches Ziel angestrebt wird, d. h. welche Bewegungsabläufe und Reaktionen normal sind. Es gibt allgemeine Bewegungsmuster, die bei allen Menschen gleich sind, auch wenn sie vom einzelnen leicht abgewandelt werden. Diese Muster entwickeln sich schon in der frühesten Kindheit und werden beim Erwachsenen zu Automatismen — sie laufen ab, ohne daß man sich ihrer bewußt wird. Wie wir morgens aus dem Bett steigen, wie wir stehen, gehen, sitzen, eine Tasse Kaffee trinken, ja sogar wie wir sprechen — all dies vollzieht sich nach einem allgemeinen Bewegungsmuster. Jede dieser Tätigkeiten wurde erlernt, und es fällt sofort auf, wenn jemand sie anders verrichtet, als wir gewohnt sind. Automatisches Bewegen bedeutet, daß wir nicht bewußt darüber nachdenken, wie wir uns zu bewegen haben — es geschieht ganz spontan. Beim Schreiben zum Beispiel überlegen wir nicht, wie jeder einzelne Buchstabe aussehen muß, sondern wir konzentrieren uns auf den Inhalt. Genauso ist es, wenn wir mit jemandem sprechen. Wenn wir gehen, müssen wir nicht ganz bewußt einen Fuß vor den anderen setzen, sondern haben durchaus Muße, unsere Umgebung zu betrachten, uns auf ein Ziel zu konzentrieren oder uns sogar dabei zu unterhalten (Abb. 2.1).
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Davies, P.M. (1986). Normale Bewegungsabläufe und Gleichgewichtsreaktionen. In: Hemiplegie. Rehabilitation und Prävention, vol 18. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00634-4_2
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