Atmosphäre und Umwelt

Zusammenfassung

Im vorangegangenen Abschnitt dieses Buches ging es im wesentlichen um Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt, die zwar überall dort auf der Welt, wo Menschen leben oder tätig sind, stattfinden, die aber in ihren Auswirkungen weitgehend nur lokalen oder allenfalls regionalen Charakter haben. Im folgenden wenden wir uns nun Themen zu, bei denen infolge der größeren Beweglichkeit des beteiligten Mediums, der Atmosphäre, die Wechselbeziehungen, selbst wenn sie im einzelnen nur lokal oder regional ablaufen, viel weiter reichende, ja globale Auswirkungen haben oder haben können. Im Beitrag von Jürgen Schneider über Aspekte des Meeresbergbaus deutete sich diese globale Konsequenz bereits als Tendenz an. Industrielle Eingriffe in die Natur des Meeresbodens bedeuten zugleich Eingriffe in das physikalisch-chemisch-biologische Teilsystem Ozean. Deren Wirkungen würden sich mittels der Meeresströmungen bzw. über die Beweglichkeit der marinen Fauna auch in primär zunächst überhaupt nicht betroffene Meeresregionen ausweiten. Über die Wirkungskette „Mensch“ sind schließlich sogar Folgewirkungen bis weit ins benachbarte Festland hinein möglich. Für die im Vergleich zum Meer weitaus beweglichere Atmosphäre können wir deshalb erwarten, daß sich Eingriffe viel rascher und noch viel weiter ausbreiten, eben über die gesamte Erde. Diese Einwirkungen sind jedoch oftmals nicht einfach zu verfolgen, zweifelsfrei nachzuweisen oder in ihren Auswirkungen leicht und eindeutig abzuschätzen, da es sich um Einwirkungen auf ein sehr komplexes dynamisches System handelt. Dies soll zunächst etwas erläutert werden.