Zusammenfassung
Unter Amyloidosen versteht man seltene Erkrankungen, bei denen es entweder umschrieben oder systemisch zu extrazellulärer Ablagerung von Amyloid kommt. Im Gewebe erscheint Amyloid als durchscheinendes, hartes, strukturloses Material mit bestimmten färberischen Eigenschaften. Typisch sind Eosinophilie, Affinität zu Kongorot, Metachromasie mit Kristallviolett oder Methylviolett und Affinität für Fluorochromfarbstoffe wie Thioflavin T. Auch die PAS-Reaktion ist gewöhnlich positiv. Es muß aber betont werden, daß es im Einzelfall schwierig sein kann, Amyloid in der Haut sicher von Ablagerungen bei Kolloidmilium, Hyalinosis cutis et mucosae (Lipoidproteinose) oder Fibrinoid abzutrennen. Der früher empfohlene Kongorottest [Amyloidablagerungen in der Haut bleiben nach intrakutaner Kongorotinjektion (1–2%) 2 Tage bis Wochen intensiv rot gefärbt] wird heute vielfach wegen der lange bestehenbleibenden Hautverfärbung abgelehnt. Die alkalische Kongorotfärbung nach Puchtler ist eine sehr empfindliche Nachweismethode. Amyloid wirkt doppeltlichtbrechend und erscheint grün (sog. Dichroismus). Ablagerungen von Amyloid im Gewebe erfolgen entweder um kollagene Fasern (perikollagene Amyloidose) oder um Basalmembranen und Retikulinfasern (periretikuläre Amyloidose). Organzellen sind stets frei von Amyloid.
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Braun-Falco, O., Plewig, G., Wolff, H.H. (1984). Amyloidosen. In: Dermatologie und Venerologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00524-8_41
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