Zusammenfassung
Fordert allein in Deutschland heute noch jährlich rund 5000 Frauenleben — eine immerhin erschreckend hohe Zahl, wenn man bedenkt, daß mindestens 4/5 dieser Todesfälle leicht vermeidbar wären. Denn das Puerperalfieber ist fast ausschließlich ein Wundfieber, hervorgerufen durch die Inokulation von Keimen in die normalen oder pathologischen Geburtswunden. Je nach der Art der infizierenden Mikroorganismen stehen dabei im klinischen Bilde bald Symptome der Intoxikation durch Bakterienstoffwechselprodukte, bald des Eindringens und der Vermehrung der Keime im Kreislauf im Vordergrunde, später allerdings vielfach sich überdeckend. Unter allen Wundinfektionserregern sind die gefährlichsten und häufigsten die Streptokokken, seltener Staphylokokken und Bacterium coli und andere Keime verschiedenster Art, die gelegentlich gefunden werden. Die schwersten Puerperalfieberformen sind so gut wie ausschließlich erzeugt durch Keime, welche von Laienhand, Hebamme oder Geburtshelfer durch ihre Finger, Instrumente u. dgl. in die Scheide oder noch höhere Abschnitte des Geburtsschlauches, vielfach direkt bis an die Placentarstelle gebracht werden. Unter den auf dem genannten Wege importierten Keimen sind die gefährlichsten wieder die eigentlichen Fremdkeime, die etwa aus einem Furunkel, einem Panaritium, den Lochien einer fiebernden Wöchnerin usw.
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von Jaschke, R.T. (1950). Pathologie des Wochenbetts. In: Leitfaden der Geburtshilfe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00483-8_6
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