Zusammenfassung
Überblicken wir das Voranstehende, so können wir feststellen, daß eine große Zahl von Erscheinungen mit Hilfe der aus Heisenbergs Gedanken entwickelten Theorie abgeleitet werden konnten. Erinnern wir uns an ihre Grundbegriffe: Sie übernimmt sämtliche Vorstellungen der Bohr sehen Quantentheorie, wie stationäre Zustände, Quantensprünge usw., und ergänzt sie durch eine mathematische Darstellung, von der wir hier folgende Züge hervorheben: Jede physikalische Größe wird durch eine Matrix beschrieben. Die Werte, welche die Energie eines (abgeschlossenen) Systems annehmen kann, sind die Eigenwerte ihrer Matrix. Die Matrixelemente außerhalb der Diagonalen sind den Quantensprüngen zugeordnet; die Diagonalelemente der Matrix irgend einer Größe stellen die Zeitmittel der Größe in den stationären Zuständen dar. Als beobachtbar werden in erster Linie angesehen: der jeweils verwirklichte Wert der Energie (ein Eigenwert der Energiematrix) und die Quadrate der Beträge der außerhalb der Diagonalen stehenden Elemente solcher Matrizen, die für die Lichtemission, Absorption und Dispersion maßgebend sind (elektrisches Dipolmoment; in höherer Näherung elektrisches Quadrupolmoment usw.); sodann aber auch die Zeitmittelwerte (Diagonalelemente der Matrix) irgend einer Größe. So kann man z. B. die Mittelwerte des elektrischen Dipolmoments eines Atoms aus den Änderungen der Energiewerte im schwachen elektrischen Felde (Starkeffekt) entnehmen (s. § 42); ferner geben Dielektrizitätskonstante, Magnetisierbarkeit und ähnliche Größen über solche Mittelwerte Auskunft.
Dirac, P. A. M.: Proc. Roy. Soc. London (A) Bd. 113, S. 621. 1927. Jordan, P.: Z. Phys. Bd. 40, S. 809. 1927; Bd. 41, S. 797. 1927; Bd. 44, S. 1. 1927. Ferner Neumann, J. v.: Göttinger Nachrichten S. 1, 1927; S. 245, 1927. Heisenberg, W.: Z. Phys. Bd. 43, S. 172. 1927. Bohr, N.: Naturwissensch. Bd. 16, S. 245. 1928. Die ersten Ansätze zur statistischen Deutung der Quantenmechanik stammen von: Born, M.: Z. Phys. Bd. 37, S. 863. 1926; Bd. 38, S.803. 1926; Bd. 40, S. 167. 1926. Heisenberg, W.: Z. Phys. Bd. 40, S. 501. 1926. Jordan, P.: Z. Phys. Bd. 40, S. 661. 1926. Pauli jr., W.: Z. Phys. Bd. 41, S. 81. 1927. Wesentliche Anregungen hat ferner die vorquantenmechanische Arbeit von Bohr, N., H. A. Kramers und J. C. Slater: Z. Phys. Bd. 24, S. 69. 1924 gegeben.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Dirac, P. A. M.: Proc. Roy. Soc. London (A) Bd. 113, S. 621. 1927. Jordan, P.: Z. Phys. Bd. 40, S. 809. 1927; Bd. 44, S. 1. 1927. Vgl. auch den diesbezüglichen Bericht von D. Hilbert, J. v. Neumann und L. Nordheim: Math. Ann. Bd. 98, S. 1. 1927.
Dirac, P.A.M.: Proc. Roy. Soc. (A) Bd. 13, S.621. 1927. Jordan, P.: Z. Phys. Bd. 40, S. 809. 1927; Bd. 41, S.797. 1927; Bd. 44, S. 1. 1927.
Dixac, P. A. M.: a. a. O. Jordan, P.: a. a. O.
Neumann, J. V.: a. a. O.
Neumann, J. v.: a. a. O.
Dieser Begriff wurde unabhängig von H. Weyl: Z. Phys. Bd. 46, S. 1. 1927 und J. v. Neumann: Gott. Nachr. 1927, S. 245 eingeführt.
Vgl. Heisenberg, W.: Z. Phys. Bd. 43, S. 172. 1927. Bohr, N.: Naturwissensch. Bd. 16, S. 245. 1928; Bd. 17, S. 483. 1929.
Neumann, J. v.: Gött. Nachr. 1927, S. 245.
Vgl. dazu R. v. Mises: Wahrscheinlichkeit, Statistik und Wahrheit. Berlin 1928. Darin findet sich weitere Literatur angegeben.
Neumann, J. v.: a. a. O.
Vgl. Neumann, J. v.: Gött. Nachr. 1927, S. 273.
Vgl. W. Heisenberg: Z. Phys. Bd. 43, S. 172. 1927.
Vgl. hierzu N. Bohr: Naturwissensch. Bd. 17, S. 483. 1929.
Pauli jr. W.: Z. Phys. Bd. 41, S. 81. 1927 (s. insbes. die Fußnote S.83). Jordan, P.: Z. Phys. Bd. 40, S. 809. 1917; Bd. 41, S. 797. 1927.
Born, M.: Z. Phys. Bd. 40, S. 167. 1927. Fermi E. und F. PERSICO: Lincei Rend. (6) Bd. 4, S. 452. 1926. BORN, M. und V. Focx: Z. Phys. Bd. 51, S. 165. 1928.
Hart, W. L.: Amer. Journ. Bd. 39, S. 407. 1917.
Die Schreibweise x = 0(a) bedeutet: I x c a,wo c eine von a unabhängige Zahl ist, und wird gelesen: x ist von der Größenordnung a.
So hat V. Fock: Z. Phys. Bd. 49, S. 323, 1928 gezeigt, daß der Adiabatensatz für den harmonischen Oszillator auch gilt, wenn die Störungsenergie so beschaffen ist, daß die Matrix P nicht beschränkt ist.
Wir vernachlässigen hier die räumliche Ausdehnung des Atoms.
Die folgenden Überlegungen sind in vieler Hinsicht den entsprechenden der klassischen Theorie ähnlich, wie sie im Anhang 1 ausgeführt sind.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1930 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Born, M., Jordan, P. (1930). Statistische Deutung der Quantenmechanik. In: Elementare Quantenmechanik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00291-9_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-00291-9_6
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-00271-1
Online ISBN: 978-3-662-00291-9
eBook Packages: Springer Book Archive