Die übrigen Kiefern

Zusammenfassung

Außer der gemeinen Kiefer kommt auch noch die Krummholzkiefer, Legföhre, Knieholz, Latsche 2c., namentlich im Hochgebirg und auf Torfmooren vor, welche von einzelnen Autoren als besondere Art bezeichnet oder in mehrere Arten getheilt wird; sie unterscheidet sich von der gemeinen Kiefer hauptsächlich durch ihre volle Benadelung, indem ihre Nadeln erst 1–2 Jahre später abfallen, als bei der gemeinen kiefer, so daß sie oft fünfjährige Nadeln trägt. Der Wuchs ist bald vollständig strauchartig, indem sie sich unmittelbar über dem Boden in eine größere Zahl mehr seitwärts auswachsender Stämme theilt, bald entwickelt sich nur ein einziger Stamm, welcher aber von Jugend an eine liegende Stellung annimmt und bei welchem die Astentwicklung sehr stark hervortritt; in beiden Fällen wird auch die Rinde viel später rissig, als bei der gemeinen Kiefer; der von vielen Botanikern behauptete Unterschied in den Zapfen ist dagegen sehr unsicher. In den Alpen geht sie in günstigen Lagen an Südhängen bis zu 2400 m absoluter Höhe und kommt da auch noch an sehr steilen Gehängen vor, wo andere, namentlich baumartige Hölzer, nicht mehr sich halten können; sie ist überhaupt an den obersten Grenzen der Waldregion eine sehr willkommene Holzart, weniger wegen ihres direkten Nutzens durch Holzertrag, als vielmehr wegen der Sicherung des Bodens vor Abschwemmung, sowie als Schutz gegen den Rückgang der oberen Wald- und oft auch noch der oberen Kulturgrenzen; außerdem in vielen Oertlichkeiten als unübertreffliche Schutzmauer gegen Schneelawinen.