Zusammenfassung
Wir sind Zeuge eines gewaltigen Prozesses der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, den eine Nation von mehr als 900 Millionen Menschen nach Epochen anhaltender Stagnation in Gang gesetzt hat. Die Kollision mit dem Westen hat sicherlich dazu beigetragen, China für einen radikalen Umbruch reif zu machen. Das Land wurde zwar davor bewahrt, Teil eines europäischen Kolonialreiches zu werden, aber zumindest seit dem Opiumkrieg war der „halbkoloniale“ Status unverkennbar. Eine Kette ungleicher Verträge, erzwungene Konzessionen und Exterritorialrechte, dazu zahllose diskriminierende Kontrollbefugnisse über die verschiedensten rein chinesischen Einrichtungen, z. B. über die chinesische Post, mußten das chinesische Nationalgefühl zutiefst verletzen. Der über viele Jahre geführte Krieg gegen Japan auf eigenem Boden sowie die Jahrzehnte chinesischer Bürgerkriege haben schließlich den Bestand von Staat und Nation so nachhaltig in Frage gestellt, daß ein totaler Neubau auf allen Lebensgebieten unumgänglich wurde.
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Kraus, W. (1979). Einleitung. In: Wirtschaftliche Entwicklung und sozialer Wandel in der Volksrepublik China. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00220-9_1
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