Zusammenfassung
Die Vorspannkraft des Stahles ist, wenn man von den Reibungskräften absieht, über die Länge des Spanngliedes konstant. Am Ende des Spanngliedes muß die Vorspannkraft vom Stahl in den Betonquerschnitt übergeleitet werden. Dazu wird in der Regel ein Anker eingeschaltet, der den Stahl tangential faßt und die Kraft über Normalpressungen weitergibt. Gem. Abschn. 15 der DIN 4227 bedarf jede Verankerung einer allgemeinen Zulassung, der Berechnungen und Versuche zugrunde gelegt werden. Die Verankerung wird nach dem Grundsatz geprüft, daß sie die gleiche Festigkeit aufweisen soll wie das Spannglied selbst. Die Ankerkonstruktion wird in geeignete prismatische Prüfkörper einbetoniert, die die Verhältnisse im Ankerbereich des Bauwerks wiedergeben sollen. Dieser Prüfkörper wird in eine Prüfeinrichtung eingebaut, und es wird an dem in ihm verankerten Spanngliedstück gezogen. Die technologische Sicherheit, die wir für den Bauwerksbeton fordern, berücksichtigt man in der Weise, daß die Würfelfestigkeit des Betons im Versuchskörper nur 2/3 der geforderten Festigkeit des Bauwerksbetons beträgt. Die Prüfkörper werden unter einer Dauerstandlast von etwa 1,2 · zulZ, unter Schwellbelastung sowie im Bruchversuch geprüft. Die Rißlast des Prüfkörpers soll mindestens das 1 bis 1,2fache der zulässigen Last betragen. Bei der Schwellbelastung nimmt man eine nicht unwesentliche Minderung der Festigkeit gegenüber dem geraden Spannstahl in Kauf, die durch Querpressungen, Biegebeanspruchungen usw. verursacht wird. Es soll jedoch eine Schwingweite von etwa 10 bis 12 kg/mm2 nach 2·106 Lastspielen noch ertragen werden. Die Bruchlast im Kurzzeitversuch soll so hoch wie die Fließkraft des Stahles sein. Im Rahmen der Prüfungen wird auch untersucht, in welcher Weise sich Ausführungsmängel, die nach allgemeinen Erfahrungen zu erwarten sind, auf die Standsicherheit der Verankerung auswirken. Bei der Zulassung eines Spannverfahrens werden neben der beschriebenen Prüfung der Verankerung auch unter Umständen noch weitergehende Prüfungen des Spanngliedes und dgl. durchgeführt. In die Zulassung werden dann alle für den Konstrukteur wichtigen Daten aufgenommen.
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© 1963 Springer-Verlag OHG., Berlin/Göttingen/Heidelberg
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Mehmel, A. (1963). Einleitung der Vorspannkraft. In: Vorgespannter Beton. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00207-0_11
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